SMM 2023

SMM 2023

Bern III steigt in der SMM in die 1. Regionalliga auf

Aufsteigerjungs (von links): Thomas Wälti, Ziad Kanana, Matthias Roth (hinten), Julian Sutter (vorne), Niels Gade, Tindaro Ferrari.

Fondueplausch mit Spielern des SK Bantigers, die uns grosszügigerweise den Platz um das Aufstiegsspiel überliessen.

Eigentlich war das Fondue-Essen mit unseren Schachfreunden von Bantiger I als Dankesgeste vorgesehen, weil sie als Gruppenzweiter auf ihr Aufstiegsspiel verzichteten und es uns grosszügigerweise überlassen hatten. Dass der Fondueplausch zur Aufstiegssause werden würde, hätte Anfangs Woche niemand erahnen können. Bern III, das 3 Runden vor Schluss mit einem Punkt weit abgeschlagen auf dem letzten Platz lag, wendete nicht nur in Extremis den Abstieg ab, sondern erreichte mit einem Exploit aus 3 Siegen aus den letzten 3 Runden gar den 3. Schlussrang. Wie eng es tatsächlich in dieser Gruppe zuging, zeigte die Tatsache, dass das Team bei einem Remis in der letzten Runde in die 3. Liga abgestiegen wäre! Das Aufstiegsspiel gegen La Garde Du Roi, das mit 3 FMs antrat, ging denkbar knapp mit 2.5-3.5 verloren. Dabei gelang unserem Jüngsten im Team, dem 12-jährigen Julian, ein Sieg gegen einen FM. Dieser Sieg war nun nicht nur schöne Kosmetik, sondern ausschlaggebend, dass wir am grünen Tisch den Aufstieg in die 1. Liga schafften, da nach Rückzug eines Teams ein Platz frei geworden ist. Aufgrund der knappsten Niederlage im Aufstiegsspiel Nordwest/West kam Bern III zum Handkuss.

Bern III ist ein Team bestehend aus erfahrenen und langjährigen Haudegen und talentierten und unerschrockenen Junioren, das im Verlaufe der Saison zu einer Einheit zusammengewachsen ist. Es ist beeindruckend, wie das Team sich zusammenraufte um den drohenden Abstieg abzuwenden. Den Spielern des SK Bantigers gebührt ein grosser Dank, dass sie uns das Aufstiegsspiel überliessen. Das Schachmärchen von Bern III endet mit einem Happy-End. 




Achte und Neunte Runde, 30.09./01.10.2023


Dank 2 Siegen in den beiden letzten Runden belegt unsere Mannschaft den 2. Platz im Schlussklassement!

 

Nachdem in der 7. Runde die vier letztplatzierten Mannschaften alle gewonnen hatten, war der Ligaerhalt für unser an 4. Stelle liegendes Team plötzlich wieder in Frage gestellt. Wir mussten in den letzten beiden Runden gegen zwei gemäss ELO-Punkten stärkere Mannschaften antreten und auch dabei noch auf einige Stammspieler verzichten. Somit fuhren wir mit gemischten Gefühlen nach Basel, wo wir in der vorletzten Runde gegen Sorab antreten mussten.

 

 Sorab – Bern 3:5

 

Zelko Stankovic (2299)        –    Adrian Gschnitzer (2400) remis

Nazariy Ustjanovich (2309) –    Oliver Sutter (2310)              remis

Milorad Grbic (2256)          –    Jonathan Gast (2068)                1:0

Zoran Bojic (2173)               David Schaffner (1982)        1:0

Stanislav Budisin (2097)      –    Fabian Pellicoro (2024)            0:1

Daniel Matovic (2056)         Arshavir Musaelyan (1986)  0:1

Slavoljub Andjelkovic (1767)  –    Linus Rösler (1804)                  0:1

Aleksandar Jovanovic (1814)  –    Nathalie Pellicoro (1933)          0:1

 

In diesem Match kamen Nathalie und Linus zu schnellen Siegen. Zudem stand Arshavir schon früh auf Gewinn. Nachdem auch noch Fabian zu Materialvorteil kam, einigten sich Adrian und Oliver mit ihren Kontrahenten auf ein remis. David und ich verloren beide den Faden und damit die Partie. Zuletzt gewannen Arshavir und Fabian ihre Partien gegen stärker eingeschätzte Gegner!

 

Bern – Echallens 5:3

 

Adrian Gschnitzer (2400)      –   Niels Willems (2380)               1:0

Jonathan Gast (2068)             –   Guillaume Sermier  (2366)   remis

Oliver Sutter (2310)               –   Ralph Buss (2341)               1:0

David Schaffner (1982)         Steve Papaux (2096)            0:1

Arshavir Musaelyan (1986)   –    Yevgen Bondar (2301)            1:0

Hidde Dijkstra (1998)            Romain Gemelli (2122)      1:0

Fabian Pellicoro (2024)          –   Pascal Vianin (2126)        remis                                  

Nathalie Pellicoro (1933)       –   Nicolas Perreard (2018)           0:1

 

Mit dem Sieg vom Vortag hatten wir den Ligaerhalt definitiv gesichert, während das Team von Echallens  noch Aufstiegsschancen besass. Dazu hätte Echallens gegen uns gewinnen und gleichzeitig Schwarz-Weiss gegen Riehen verlieren müssen. Wie die Resultatübersicht zeigt, kam es aber anders: Zu den beiden Siegen unserer Teamstützen Adrian und Oliver kamen noch zwei weitere, überraschende aber verdiente Siege von Arshavir und Hidde dazu! Und auch die beiden Unentschieden von Fabian und mir konnte man nicht unbedingt erwarten.

 

Das Fazit der Saison: Die jüngeren Mitglieder unserer Mannschaft aber auch Arshavir aus der 2. Mannschaft sind besser geworden, was sich aber noch nicht bei allen in den ELO-Zahlen zeigt.

Die Mannschaften in der Nationalliga B Westgruppe sind sehr ausgeglichen. Trotz teilweise grossen ELO-Unterschie­-den scheint jede Mannschaft schlagbar zu sein. Allerdings müssen wir auf der Hut bleiben. Wie schon letzte Saison war der Klassenerhalt erst nach der vorletzten Runde gesichert!

                                                                             

(Joni Gast)


Siebte Runde, 26./27.08.2023


Vevey – Bern 1 5:3

 

Aurélien Crut  (2334 )       Adrian Gschnitzer (2400) remis

David Burnier (2260)        –    Oliver Sutter (2310)                 0:1

Aurélien Pomini (2215)     –    Afrim Fejzullahu (2284)          1:0

Laurent Jacot (2088)          David Schaffner (1982)    remis

Damien Ribière (2219)      –    Jonathan Gast (2068)               1:0

Jean-Jacques Dousse (2060)  – Marc Arsenie (2067)         remis

Shir Shatil (2139)               Oliver Marti (1972)             1:0

David Bigler (1974)           Nathalie Pellicoro (1933)  remis

 

Leider hat es die 1. Mannschaft  nicht geschafft, gegen das gemäss aktueller Elo-Liste leicht schwächere Team von Vevey einen oder zwei Mannschaftspunkte zu holen.  

Adrian stand zwar gegen seinen Gegner leicht besser, er konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Der einzige Sieg gelang Oliver, dessen aktive Figuren die Partie dominierten. Als die schwarze Dame die Verteidigungsreihen verliess und auf Bauernfang ging, gewann Oliver mit einer hübschen Kombination die Qualität und die Partie.

Am 3. Brett war es Afrim, der infolge einer falschen Zugreihenfolge die Qualität und damit die Partie verlor.

David übersah in seiner Partie eine Möglichkeit, in Vorteil zu gehen. Dafür kam er nie in Zeitnot und war auch nie in Gefahr, die Stellung zu verlieren.

Am 5. Brett leistete ich mir im Mittelspiel einige Ungenauigkeiten, die zum Partieverlust führten.

Marc konnte in seiner Partie zwar die Qualität gewinnen. Im Endspiel konnten seine beiden Türme aber nichts gegen den schwarzen Turm und den sehr aktiven schwarzen Springer ausrichten. Um nicht zu verlieren musste er sogar die Qualität zurückgeben.

Oliver Marti erreichte gegen den starken Junior Shir Shatil mit Schwarz  eine ausgeglichene Stellung. Dann wurde es im zu langweilig und er opferte Bauer und Springer, um der Partie mehr Leben einzuhauchen...

Die Partie von Nathalie endete zuerst. Trotz unterschiedlicher Rochaden kam es zu einer Punkteteilung. (Joni Gast)


Sechste Runde, 26./27.08.2023


Bern 1 – Solothurn 4.5 : 3.5.  (Oliver Sutter –  Sergey Owsejewitsch ½:½, Afrim Fejzullahu – Emanuel Schiendorfer  ½:½, Nicola Ramseyer–Ali Habibi    ½:½, Jonathan Gast – Marcel Fischer 1:0, David Schaffner – Peter Thomi 0:1, Marc Arsenie – Markus Muheim 1:0, Arshavir Musaleyan – Anton Meier    1:0, Oliver Marti  – Jakub Kwiatowski 0:1)


Dank einem glücklichen Sieg hat sich unser Team vorläufig im oberen Mittelfeld etabliert und somit den Ligaerhalt vorzeitig gesichert!

 

Drei Remis an den ersten 3 Brettern gegen ELO-stärkere Gegner haben zu diesem knappen Erfolg beigetragen. Dabei mussten Afrim und Nicola einige schwierige Situationen meistern bzw. überstehen. Am 1. Brett hatte dagegen Oliver Sutter (2311 ELO) gegen den 2580 ELO-Punkte aufweisenden Sergey Owsejewitsch zunächst leichte Vorteile, die aber nicht zu einem Sieg ausreichten.

 

Am 4. Brett wollte mein Gegner eine Remis-Stellung «ums Verrecken» gewinnen. Dabei kam er in Zeitnot und verlor 2 Bauern. Nachdem 41. Zug gab er auf. Nach diesem Sieg stand es noch 3:2 für Solothurn, den neben den beiden Remis von Oliver und Nicola standen auch die Niederlagen von David und Oliver Marti bereits fest. David kam nicht zum ersten Mal in Zeitnot und stellte seine Partie einzügig ein. Und Oliver opferte in jugendlichem Übermut die Qualität, was sich aber als ungenügend herausstellte.                                                                                              

 

Dann sah es für uns sehr gut aus. Afrim konnte seinen Gegner mit Turm und Springer und einem Bauern gegen Turm und 5 Bauern in Schach halten. Und die Partie von Marc am 6. Brett gegen Markus Muheim hatte sich aus einer kritischen Stellung zu seinem Vorteil gewandelt. Sein Sieg stand nach fast 6 Stunden fest. Kurz zuvor hatte auch Arshavir seine vorteilhafte Stellung verwertet. (Joni Gast)



Bern 3 - Thun 2  5:1 (Roth - Wenger1:0; Kanana - Bien 1:0; Stadler - Ryser ½:½; Wälti - Jost 1:0; Gade - Finger 1:0; Sutter - Enderli ½:½).


SKB 3 hat am letzten Samstag ein deutliches Lebenszeichen gesetzt und mit einem grandiosen 5-1 Sieg gegen Thun, der auch in dieser Höhe völlig verdient ausgefallen und nie gefährdet war, gezeigt dass wir den Ligaerhalt in extremis noch schaffen wollen. Mit diesem Kantersieg haben wir uns vom letzten Platz

gleich auf Rang 5 katapultiert. Es zeigt sich, dass die Symbiose Jung und Alt endlich gegriffen hat. Die Rangliste nach 6 Runden sieht wie folgt aus:

 

 

Das Restprogramm ist wie folgt:

SKB 3 – Düdingen

Zollikofen – Trubschachen

Bümpliz – Thun

Bantiger – Spiez

 

Ich habe schon mal die möglichen und vielfältigen Szenarien durchkalkuliert:

 

Szenario 1: Sieg gegen Düdingen – wie aus obiger Tabelle abzulesen ist sind wir mit 7MP gerettet

 

Szenario 2: Remis gegen Düdingen – auch hier sind wir zu 100% gerettet, d.h. mit 6 MP und dank dem

           hohen Sieg gegen Thun hohen EP. Man sehe und rechne:

           Bei Zollikofen-Trubschachen könnte uns Zollikofen noch überholen mit einem 5-1 Sieg, was

           eher unwahrscheinlich ist. Dafür wäre dann Trubschachen hinter uns. Sollte Trubschachen gewinnen

           wäre dann Zollikofen hinter uns rangiert. Beim Match Bümpliz-Thun könnte Thun noch mit einem

           6-0 Sieg zumindest mit uns gleichziehen, d.h. 6MP und 21.5EP, dann wäre aber Bümpliz hinter uns.

 

Szenario 3:  Niederlage gegen Düdingen – auch hier wären wir noch nicht abgestiegen. Da Trubschachen und

                 Zollikofen gegeneinander spielen – würde es nur 1 Team schaffen uns zu überholen. Dann käme

     Aber das grosse Zittern bis am Sonntag Vormittag, wo dann die Resultate auf der SSB.Homepage     

                 veröffentlicht werden: Thun dürfte dann gegen Bümpliz nicht gewinnen, ansonsten würde es uns doch noch

           erwischen.

 

Somit ist die Marschroute für den 16.9.23 klar. Mindestens 1 MP gegen Düdingen um den Ligaerhalt abzusichern. Düdingen selbst ist auch unter Zugzwang, da Sie gegen uns gewinnen müssen, wenn möglich sogar relativ hoch um sich das Ticket für das Aufstiegsspiel zu sichern.

 

Für mich persönlich wird dies wohl der «dramatischte» und spannendste Abstiegskampf werden, denn ich je in meiner jahrzehnte langen SMM-Karriere erleben darf. Genau dies ist aber die Faszination der Mannschaftswettkämpfe. Uebrigens gibt’s es noch ein unglaubliches Szenario 4, dass aber eher Wunschdenken ist aber auch nicht ganz abwegig. Sollten wir Düdingen schlagen, Bantiger gegen Spiez verlieren und Bümpliz gegen Thun nicht gewinnen wären wir mit 7MP und den klar besten EP auf Platz 2, bzw. im Aufstiegsspiel. (Matthias Roth)



Schwarz-Weiss Bern 3 - Bern 7  3½:2½ (Schmied - Schlegel 1:0; Häberli - Hilpertshauser 1:0; Collison - Braun 1:0; Duong - Stettler 0:1; Romanovskyi - Gil 0:1; Sommer - Grob ½:½).


Viel fehlte nicht

 Um die Relegation zu vermeiden, müssen wir noch mindestens einen Punkt holen, so könnten wir uns noch an Belp vorbei schleichen. Wir waren sooo knapp dran! An den ersten drei Brettern hätten wir den fehlenden halben Punkt klar in Reichweite gehabt. Aber der eine verliert in ausgeglichener Stellung auf Zeit, der andere kann einen Vorteil nicht verwerten und der dritte übersieht eine Opfer-Kombination. Oli, Oscar und Lenny an den hinteren Brettern spielen hingegen souverän und holen zweieinhalb Punkte.

Jetzt liegen wir zwei Punkte hinter Belp, da diese es geschafft haben, unserem Team4 einen Punkt abzuluchsen.

Für die letzte Runde brauchen wir noch zwei Punkte und können hoffen, dass die Thuner sich gegen Belp keine Blösse geben. Noch ist der Ligaerhalt möglich! (Thomas Schlegel)

Fünfte Runde, 24.06.2023

Payerne 1 – Bern 1 1.5 : 6.5 

1 Th. Stieve  (2343)    - A. Fejzullahu  (2292)     remis

2 A. Colmenares  (2347) -   O. Sutter  (2297)             0:1

3 C. Pahud  (2117)      - A. Gschnitzer (2420)      0:1

4 A. Lienhard (2256)      - N. Ramseyer  (2142)         0:1

5 L. Stoeri (2084)           - J. Gast ( 2066)               1:0

6 N. Stieve (2070)          - M. Arsenie (2019)          0:1

7 F. Zarri (2112)             - H. Dijkstra (2002)          0:1

8 M. Zargarov (1947)    - F. Pellicoro (1989)          0:1

 

Mit dem hohen Sieg gegen Payerne schaffte unsere Mannschaft in der 5. SMM-Runde quasi ein Comback, nachdem der Wettkampf zuvor gegen Schwarz-Weiss hoch verloren gegangen war. Dabei gelangen Oliver, Adrian Nicola und Marc überzeugende Siege, während Hidde und Fabian das Glück teilweise arg beanspruchten. Zeitweise stand auch Afrim dank eines Mehrbauers auf Gewinn. Allerdings wurden bis auf je einen ungleichfarbigen Läufer alle Figuren abgetauscht, sodass es keine Gewinnmöglichkeiten mehr gab. Ich selbst verlor einzügig die Qualität und die Partie.

 

Momentan belegen wir in der Nationalliga B Westgruppe mit 5 Mannschaftspunkten den 6. Platz. Wir spielen noch gegen Solothurn (4. Mannschaftspunkte), Vevey (3 Mannschaftspunkte)  und gegen Sorab und Echallens (je 6 Mannschaftspunkte). (Joni Gast)

Vierte Runde, 10.06.2023


La Chaux-de-Fonds I - Bern II 3½:2½ (Pierre-Alain Bex - Arshavir Musaelyan 1-0, Aneet Arulanantham - Volker Radt 0-1, Claude Juvet - Linus Rösler 1-0, Vanni Meier - Bénédict Wasserfallen 0-1, Claude Gigon - Nguyen Ly ½-½, Mariano Cagnoni - Miriam Hösli 1-0)


Nach zuletzt zwei Siegen ging es für uns zu den Kantonsbrüdern des Nordwest-2-Krösus Neuchatel nach La Chaux-de-Fonds. Dort waren wir klar Favorit, jedoch verloren wir schon vor dem Match zwei wichtige Figuren: Klaus und Dominik wurden am Matchtag von schweren Magen-Darm-Symptomen heimgesucht. So setzte ich alle Hebel in Gang, um noch Ersatz zu organisieren. Fündig wurde ich zuerst in der Person unseres all-engagierten Präsis Nguyen, der nicht nur spontan mit uns in den Hochjura reiste, sondern gleich auch noch weiteres Personal organisierte: wir sassen schon im Zug im Glauben, dass wir zu fünft antreten müssen, da klingelte bei Nguyen das Telefon. Miriam traute sich für ihre zweite gewertete Partie schon in die 2. Liga und reiste uns hinterher. Solches Engagement und solcher Mut verdient das allergrösste Lob!

 

Als wir im Lokal ankamen, mussten wir feststellen, dass unseren Gegnern schon vor dem Match eine Umwandlung gelungen war: am ersten Brett spielte zum ersten Mal in dieser Saison der 2150 Elo aufweisende Pierre-Alain Bex, und da sie auch sonst stark besetzt waren, wies ihr Eloschnitt gut 100 Punkte mehr auf als sonst. Ein schwieriges Match stand also bevor!

 

Am 6. Brett spielte Miriam mit den weissen Figuren engagiert auf. In einer geschlossenen Stellung nach der Eröffnung zögerte sie nicht, im Zentrum den Durchbruch zu wagen, übersah dabei jedoch leider, dass ihre Zentrumsbauern danach unweigerlich den schwarzen Figuren zum Opfer fallen. Danach hatte Schwarz das Material und die Kompensation. Miriam wehrte sich stark und wäre beinahe noch taktisch zurückgekommen, jedoch musste sie bald die Segel streichen. Trotzdem vielen Dank fürs spontane Einspringen, und weiter so!

 

Nguyen am 5. Brett verkündete vor der Runde noch stolz, eines seiner wohl eher dubiosen Gambits spielen zu wollen, dem schon so mancher SKBler im Monatsblitz zum Opfer gefallen ist. Nach der Partie verkündete er jedoch mit etwas gemindertem Enthusiasmus, dieses Gambit nie mehr in einer Langzeit-Partie zu spielen. Nachdem er in der Eröffnung fast untergegangen wäre, kam es im Mittelspiel zu einer sehr trockenen Stellung. Danach war es eher Nguyen, der bei ungleichfarbigen Läufern und Damen auf dem Brett in der Verteidigung war. Die Stellung war jedoch klar Remis, und darauf einigten sich die beiden auch wenig später.

 

Am 4. Brett spielte Bene mit Weiss, für den sich an diesem Tag gleich zwei kosmische Kreise schlossen: mit seiner Reise nach La Chaux-de-Fonds kehrte er nicht nur an seinen Heimatort zurück, sondern auch an den Ort seiner ersten gewerteten Schachpartie. Auch er spielte mit dem Gedanken, eine eher dubiose Eröffnung zu spielen, für die er besonders am Anfang seiner kometenhaften Schachkarriere noch sehr bekannt war. Er entschied sich jedoch dann doch, von seinem immensem, soldien Theoriewissen Gebrauch zu machen. Er kam gut aus der Eröffnung und überspielte seinen Gegner danach souverän. Ausgleich!

 

So mussten die Bretter 1-3 über den Ausgang des Matches entscheiden. In der Stadt der Uhren manövrierten Arshavir, Volker und ich uns dort wie drei perfekt synchronisierte Uhrwerke im Gleichschritt in arge Zeitnot. Arshavir kam am ersten Brett gegen den starken Pierre-Alain Bex gewohnt gut aus der Eröffnung, wendete dafür jedoch auch viel Zeit auf. In der Zeitnotphase entschied er sich, seinen Stellungsvorteil in eine Qualität umzumünzen, übersah dabei jedoch, dass Weiss danach mit zwei verbundenen Freibauern mehr als genug Kompensation erhält. Er kämpfte stark, musste sich jedoch schliesslich geschlagen geben.

 

Volker am zweiten Brett kam unvorteilhaft aus der Eröffnung. Er erspielte sich danach laut Engine sogar einen Vorteil im Mittelspiel, jedoch war ihm die Stellung noch immer unangenehm, und die Zeit zerrann ihm in den Fingern. Schwarz lancierte einen angsteinflössenden Angriff am Königsflügel, den Volker mit wenig Zeit und bemerkenswerter Präzision abwehrte. Und so war es Volker, der noch vor dem 40. Zug mit einer schönen Taktik die gegnerische Dame und somit die Partie gewann.

 

Es stand also 2.5-2.5, und der Ausgang des Matches lag allein in meinen Händen. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich jedoch nicht mehr viel ausrichten: in einer sehr trockenen Eröffnung, in der ich stets grosse Mühe bekunde, brauchte ich viel Zeit, um nicht in Nachteil zu geraten. Dies gelang mir, jedoch wählte ich in Anbetracht der drohenden Zeitnot eine wohl etwas zu ambitionierte Bauerstruktur: mit gegnerischen Bauer auf a,b,c und f,g,h und meinen Bauern auf a,b, d,e und g,h gehörte das Zentrum mir, meine Zentrumsbauern gerieten aber auch arg in Beschuss. Mit kaum Zeit auf der Uhr entdeckte ich eine taktische Idee in der Stellung, die meine Probleme lösen würde, spielte sie jedoch einen Zug zu spät, was meinem Gegner die Abwicklung in ein Endspiel mit Mehrbauern ermöglichte. Danach war ich in Zeitnot mit der Stellung überfordert, gewann den Bauern zwar zurück, doch fand mich nach dem 40. Zug mit einem unaufhaltsamen weissen Freibauern konfrontiert. Und so verlor ich die Partie, und das Team damit das Match. Es tut mir leid, ihr tapferen Spieler*innen, dass euer Mannschaftsleiter mit seiner fortlaufenden Verlustserie dieses Match aus der Hand gab. Vielen Dank habt ihr alle gespielt!

 

Der Aufstieg ist aber noch immer möglich: hinter Neuchatel mit 8 aus 8 befinden sich Kirchberg mit 6, und Mett-Madretsch, Jura und wir mit jeweils 4 Mannschaftspunkten. Kirchberg spielt aber in der letzten Runde noch gegen Neuchatel, und wir spielen sowohl noch gegen Mett-Madretsch, wie auch gegen Jura. Mit drei Siegen in den verbleibenden drei Runden könnten wir also durchaus noch auf dem 2. Platz landen. Die Aufgabe ist also klar! (Linus Rösler)



Spiez I - Bern III 3½:2½ (Klaus Aegerter - Thomas Wälti 1/2, Peter Trachsel - Markus Spring 1/2, Stephan Bachofner - Ernst Frischknecht 1:0, Hannelore Svendsen - Rudolf Stadler 1/2, Samuel Sidler - Benedikt Jorns 1:0, Angela Reithmayer - Niels Gade 0:1)

 

An einem sonnigen Nachmittag ging es für Bern 3 nach Spiez. Das Spiellokal lag idyllisch direkt in der Bucht, und so starteten wir um kurz nach 14.00 Uhr die Partien mit Blick auf den See.


 Niels gewann ziemlich schnell, nach ca. 45 Minuten konnte die Gegnerin im 19. Zug den Mattangriff nicht mehr abwehren, 1:0 für uns.

Die Freude wehrte aber nicht allzu lange, Benedikt berührte mit Materialvorteil einen Bauern, musste diesen ziehen und verlor so die

Dame, 1:1. Dann passierte lange nichts, an den ersten vier Brettern wurde zäh gekämpft, kleinere Vorteile wechselten ab mit minimalen Nachteilen.

Leider konnte Ernst nach fast 4 Stunden die Stellung nicht halten, seine Gegnerin hatte die Bauern besser auf den offenen Linien platziert, 1:2.

Thomas, Ruedi und Markus gaben alles, aber mussten nach und nach jeweils das Remis  akzeptieren, 2,5:3,5.


Danke an Euch alle für Euren kämpferischen Einsatz, es hat einfach wieder nicht sollen sein! (Silke Gade)

Zweite Runde, 29./30.04.2023

 

Bern I - Riehen II 3½:4½ (Gschnitzer - Wirthensohn 1:0, Sutter - Rüfenacht ½:½, Ramseyer - Ammann 1:0, Gast - Kiefer 0:1, F. Pellicoro - Giertz 0:1, Dijkstra - Deubelbeiss 0:1, Arsenie - Schwierskott 1:0, N. Pellicoro - Ernst 0:1).


Eine knappe Niederlage

 

Leider konnten wir das Vorjahres-Unentschieden gegen die starke Mannschaft von Riehen nicht wiederholen. Unser Team war nur gerade am 1. Brett ELO-Favorit, wo sich denn auch Adrian gegen Heinz Wirthensohn durchsetzte. Gegen die beschleunigte Drachenvariante wählte Adrian den   Maroczy-Aufbau. Dank eines Bauerngewinns am Damenflügel kam er dort zu einer 3 zu 1 Bauern­mehrheit. Bei der Verwertung seines Vorteils in einem Endspiel mit weissem Turm und Läufer gegen schwarzen Turm und Springer konnte Adrian dann nochmals auf die Schützenhilfe seines Gegners zählen.

 

In der Partie am 2. Brett zwischen Oliver Sutter und Matthias Rüfenacht einigte man sich bereits nach 14. Zügen auf ein remis.

                                

Am 3. Brett gewann Nicola mit der Alapin-Eröffnung gegen den rund 60 ELO-Punkten mehr aufweisenden Philipp Ammann. Infolge einer Ungenauigkeit von Schwarz in der Eröffnung konnte Nicola die schwarze Rochade verhindern: Philipp Ammann hatte g6 gespielt, aber den Läufer noch auf f8 gelassen. Nicola zog nun den durch die weisse Dame gedeckten Läufer nach h6.

Später wurde auf der c-Linie ein Turmpaar abge­tauscht. Danach griff der zweite weisse Turm aktiv ins Geschehen ein, während der schwarze Turm wegen der verhinderten Rochade auf h8 verblieb. Ein weiterer überzeugender Sieg von Nicola gegen einen stärkeren Gegner!

                                                                                

Am Brett 4 spielte der Schreibende mit den schwarzen Steinen (Sizilianisch) gegen den rund 200 ELO-Punkte mehr aufweisenden Gerhard Kiefer. Weiss rochierte gross, während ich den König in der Mitte behielt, um nicht in einen Königsangriff zu geraten. Es entwickelte sich eine sehr kompli­zierte Partie, die bis zum 24. Zug ausge­glichen war. Dann kam ich aber in Zeitnot und fand die besten Züge nicht mehr, was zum Partieverlust führte.                                                                                                     

                                                  

Fabian am 5. Brett bekam es mit dem rund 160 ELO-Punkte stärkeren Niklaus Giertz zu tun. Aus einer russischen Verteidigung entstand ein 4-Springer-Spiel. Nach dem Abtausch der meisten Figuren schien die Partie mit einem remis zu enden. Neben vielen Bauern an beiden Flügeln waren nur noch die beiden scharzfeldrigen Läufer übrig. Leider machte Fabian dann im falschen Moment einen Bauernzug, der seine Bauernstruktur schwächte. Sein Gegner gewann danach einen Bauern und damit die Partie.

  

Wie Hidde am 6. Brett gegen René Deubelbeiss 2 Bauern und später die Partie verlor, habe ich wegen meiner eigenen Partie nicht mitbekommen. Ebenfalls nicht viel mitbekommen habe ich vom Sieg von Marc gegen den 150 ELO-Punkte mehr aufweisenden Marc Schwierskott und von der Niederlage von Nathalie gegen Rolf Ernst. (Joni Gast)


Bern 2 - SC Kirchberg (Marti - Heniche 0-1; Musaelyan - Tanner 1-0; Dizdarevic - Marti 0.5-0.5, V. Radt - Zmyslowski 1-0; Monteforte - Schüpbach 0.5-0.5,; Wasserfallen - Weber 1-0)


Knapp 1 Jahr ist es her, dass Bern 2 in der SMM einen Sieg verzeichnen konnte, damals in der 2. Runde der Saison 2022. Ein Jahr später und eine Liga tiefer ist es die 2. Runde der Saison 2023, in der 1. Runde mussten wir ein 1-5 gegen das starke Neuchatel hinnehmen. Unser Gegner ist Kirchberg 1, die mit einem starken Team angereist sind (drei 1900er, in der ersten Runde waren es deren keiner). Trotzdem waren wir wohl leicht zu favorisieren.

 

Wir legten dann auch schnell vor: Volker am 4. Brett kam mit Schwarz wohl leicht schlechter aus der Eröffnung, kämpfte sich aber zurück, ehe sein Gegner einen Zwischenzug übersah, der ihm eine Leichtfigur und wenig später die Partie kostete. Klaus am 5. Brett tauschte mit Weiss schnell zwei Leichtfiguren-Paare, und in der resultierenden, geschlossenen Stellung mit zwei guten Springern wohl leicht besser war. Sein Gegner schaffte es jedoch, alles zu neutralisieren, und somit teilten sie sich den Punkt.

 

Soweit so gut, es steht 1.5-0.5 für uns.

 

Nun folgte jedoch eine heikle Phase: Oli sah sich in Anbetracht der anderen Stellungen dazu gezwungen, am 1. Brett mit Weiss alles für den Sieg nach vorne zu werfen. Bei seinem folgenden Angriffsfurioso fand er sich mit einer Leichtfigur weniger wieder, stellte seinem Gegner zwar noch ein paar unangenehme Fragen, musste dann aber doch die Segel streichen. 1.5-1.5 also. Dann sah es plötzlich etwas düster aus: Bene stand am 6. Brett mit Schwarz eher passiv, zwei weisse Schwerfiguren schielten auf der offenen h-Linie auf seinen König, wurden aber zum Glück vom schwarzen Lg7 neutralisiert. Alles in allem wohl schwierige Stellung. Arshavir am 2. Brett stand mit Schwarz wohl besser, musste aber noch 10-15 Züge allein auf Inkrement bewältigen und dabei auch noch einen Angriff auf der h-Linie abwehren. Barbara am 3. Brett warf mit Weiss plötzlich alle Bauern nach vorne, und erkämpfte sich so wohl die bessere Stellung, das resultierende Mittelspiel war jedoch unglaublich kompliziert (einmal hingen zeitgleich drei schwarze und 2 weisse Figuren), und auch sie hatte nur noch 2-3 Minuten für ~10 Züge. Es konnte also alles passieren, und ich kam als non-playing Captain etwas ins Bibbern.

 

Doch dann kam die Bern-2-Viertelstunde. Bene hatte plötzlich eine Leichtfigur mehr und gewann die Partie. Arshavirs Gegner stellte nicht nur Arshavir vor Probleme, sondern auch seinen Springer ins Abseits, wo dieser verloren ging. So stellten wir nach der heiklen Phase auf 3.5-1.5, und gewannen also vorzeitig endlich mal wieder einen Match in der SMM!

 

Als letztes spielte also noch Barbara, die ihr Debut für den SKB gab! Nach den unglaublichen Mittelspielkomplikationen hatte sie es geschafft, mit einer Qualität mehr über den 40. Zug zu kommen. Allerdings war ihr König komplett offen gegen die gegnerische Dame und den gegnerischen Springer, während der schware König sehr sicher stand. Es kam zu einem Endspiel mit Dame+Turm für Weiss, und Dame+Spriner+2 Bauern für Schwarz. Es konnte also nur noch schwarz auf Sieg spielen. Barbara behielt jedoch einen kühlen Kopf, tauschte die Damen ab, und erzwang mit einem schönen Trick das Remis (Weiss mit Tb5 und Kg3, Schwarz mit b4,Kc4,Sd5 und g5. Barbara spielte Txb4, und nach Kg4 verliert Schwarz auch den zweiten Bauer).

 

Wir gewannen also mit 4-2, und hoffen, nun wieder zum Siegen zurückzufinden! (Linus Rösler)



Brig 1 -  Bern 4  3-3 ( Zuber - Blanchet 0.5-0.5; Eyer - D'Arcangelo 0-1; Bärenfeller - Marbacher 0.5-0.5, Kämpfen - J. Mosimann 1-0,        Wyss - M. Mosimann 1-0, Abgottspon - Bourcieu 0-1)


Nur das Durchschnittsalter und die Berge der Walliser waren noch höher als ihr Durchschnitts-Elo. Das Generationenduell versprach aber spannend zu werden nachdem am ersten Brett Claude Zuber unserem Olivier Blanchet nach einer italienischen Eröffnung im Mittelspiel Remis anbot und sich an den Brettern vielversprechende Positionen für die Berner entwickelten.

Antoine Bourcieus wirbelte im Zentrum Staub auf und schnappte sich gegen Pius Abgottspon die Qualität. Im Endspiel hatte er keine Mühe seinen d-Bauern unaufhaltsam nach vorne zu rücken. Leider zog ich am vierten Brett keinen guten Tag ein und agierte zu zögerlich. Die Schliessung des Zentrums bedeutete positionellen Selbstmord und mein Läufer brauchte danach Antidepressiva. f5 und f6 von Ulrich Kämpfen machte es ungemütlich vor meinem König. Schlussendlich reichte eine hübsche Taktik mit Turmopfer um den König zu stellen.

Matteo Mosimann schlug sich mit den schwarzen Figuren gegen Ewald Wyss gut, fand sich aber ebenfalls mit einem depressiven Läufer im Endspiel wieder und musste schliesslich kapitulieren.

An Brett zwei spielte Luca D’Arcangelo mit den weissen Figuren gegen den gegnerischen Teamcaptain Leander Eyer, nottabene über 2000 Elo stark. Auch wenn Luca meinte, dass sein Theoriewissen nach drei Zügen endete, schien er die Position gut zu verstehen, gewann mit a4 Raum auf dem Damenflügel, etablierte ein starkes Zentrum und drückte seine Figuren kontinuierlich näher an den gegnerischen König. Die Dame winkte plötzlich von g5 dem gegnerischen König über den Gartenhag zu und rammte kurz darauf den Gartenhag samt Hecke ein. Die Dame opferte sich für ein hübschen Matt in 2.

Somit war der Match wieder ausgeglichen und alle fieberten an Luca Marbachers Brett mit, der mit einem Mehrbauern und in einem Endspiel mit vier Läufern auf den Sieg drückte. Der Mehrbauer schaffte es bis auf c2 und liebäugelte mit der Promotion, zum Sieg reichte es aber nicht. 

Wir entführen somit einen wichtigen Punkt aus dem Wallis! In der oberen Brätterhälfte übertrafen wir unser Soll mit 2 aus 3. Leider konnte ich gegen einen nominell schwächeren Gegner den Sack nicht zu machen. Trotzdem hätten wir vor dem Match für ein Untenschieden unterschrieben und können nach den ersten beiden Runden von einem äusserst gelungenen Saisonstart sprechen. (Jonas Mosimann)


Schwarz-Weiss Bern 4 -  Bern 5  2-4 ( Luisier - N. Ly 0.5-0.5; Spörri - Schäfer 0.5-0.5; Collision - Keta 0-1; Reuter - Gonzales 0-1;   von Graffenried - Stüdeli 0-1; Romanovskyi - Aegler 0-1)


Im Berner Derby gegen Schwarz-Weiss Bern 4 trafen zwei eher unerfahrene Teams aufeinander. Im Team von Schwarz Weiss 4 figurierten 4 Junioren während bei  Bern 4 mit Fabian und Gion zwei Junioren antraten. Gegen den gegnerischen Teamkapitän legte Gion furios los. Nachdem der Gegner einen Springer ohne Kompensation einstellte und Gion in der Folge einen vielversprechenden Angriff lancieren konnte, hatten wir innerlich den ersten vollen Punkt für uns schon verbucht. Doch auch für Gion soll der Spruch, wonach "die schwierigsten Partien zum Gewinnen gewonnene Partien sind" schmerzhaft gelten. In seiner Euphorie, das Mattnetz aufzuspannen, vernachlässigte er die Grundlinienproblematik. So holte der gegnerische Teamkapitän zum Gegenschlag aus und setzte Gion Schach. Auf das einzige Fluchtfeld konnte der Gegner gleich den Läufer nachziehen und Gion wieder Schach setzen. Abzugsschach und Zugwiederholungen führten unweigerlich zum Remis. Ein Remis, das sich für Gion wie eine vernichtende Niederlage anfühlte. Dem jungen SMM-Debütanten stand die grosse Enttäuschung im Gesicht geschrieben.  Aber angesichts der entspannten Situation an den anderen Brettern, war es vielleicht sogar besser, heute Lehrgeld zu zahlen.  Denn bald darauf holten fast zeitgleich Fabian und Ramon gegen ihre jungen und unerfahrenen  Gegner je einen ganzen Punkt ins Trockene. Nguyen am 1. Brett manövrierte sich in eine langweilige Stellung. Auf beiden Seiten waren noch Türme und die Dame auf dem Brett. Die geschlossene Bauernstruktur erlaubte kein Durchkommen. Da weder Nguyen noch sein Gegner etwas riskieren wollten, einigte man sich gütlich auf ein Remis. In seinem zweiten Spiel reüssierte Oli am 4. Brett zum ersten Mal. Der Gegner stellte unglücklich eine Figur ein, so dass es ein Leichtes für Oli war, das Spiel heimzuschaukeln. Den längsten Arbeitstag hatte Julius am 3. Brett. Gegen seinen unterbewerteten Gegner kam es im Endspiel zu einer ausgeglichenen Stellung. Der Gegner hatte zwar einen Bauern mehr, aber diesen Vorteil zu verwerten schien nicht einfach. Bei genauem Spiel wäre das Remis zu halten gewesen. Leider war der Lösungsweg nach über vier Stunden  am Brett  nicht mehr ganz einfach zu finden und so musste Julius sich geschlagen geben. MIt dem Schlussresultat 4-2 konnten wir aber zufrieden sein. (Nguyen Ly)

 

Bern 7 - SF Thun 1 (Simon Caduff - Thomas Mani 0-1; Công Ly - Seya Hansen 0.5-05; Anton Braun - Beat Wild 1-0; Oli Stettler - Urs Röthlisberger 0-1; Raphael Ernst - Sadik Al Sawad  0.5-0.5; Leonard Grob - Mathias Heiniger 0-1)


Simon findet in der Eröffnung eine sehr schöne Kombination, die ihm grossen Vorteil bringt. Leider findet  sein Gegner eine Verteidigung, die Simon übersehen hatte. Als Folge verliert Simon einige Tempi und das Recht, zu rochieren. Schwarz macht konstant Druck und Simon muss eine Kröte nach der anderen schlucken. Dermassen peristaltisch gefordert kommt selbst unser Survivor diesmal nicht mehr auf die Beine. Công steht gegen den jungen Seya Hansen lange stark unter Druck, findet aber Gegenspiel und kann schliesslich den halben Punkt sichern. Noch besser läuft es Anton Braun, der erstmals gegen Skandinavisch spielen muss. Zum Glück ist sein Gegner auch nach kurzer Zeit aus der Theorie draussen, so dass beide selber denken müssen. Anton gelingt das vorüglich. Sein Gegner hat noch nach der Partie Angst vor den beiden Pferden, die vor seinem Hof Rodeo gesprungen sind. Anton erreitet sich so zwei Mehrbauern. Einen davon muss er nach einer Ungenauigkeit wieder hergeben, doch kurz darauf übersieht der Gegner eine Drohung und muss bald schon aufgeben. Oli Stettler opfert einen Läufer für zwei Freibauern am Damenflügel. Urs findet die Wege, deren Vorankommen zu stoppen und danach mit seinem Läufer das Spiel für sich zu entscheiden. Raphael macht konstant Druck auf die schwarze Verteidigung und zwingt seinem Gegenüber eine schlechtere Bauernstruktur auf. Es bleiben ihm aber nur noch die Türme und ein Läufer und er findet kein Mittel, die verkeilten Bauern aufzubrechen. Lenny steht lange sauber, macht dann aber einen entscheidenden Fehler, nach dem er mit einer Figur weniger spielen muss. Für ihn ist die Runde denn auch recht bald schon zu Ende.

Thun ist mit einer Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern angereist. Das ist schön zu sehen, denn die Jungen spielen gut und versprechen den Thunern eine fröhliche Zukunft.

(Thomas Schlegel)

Erste Runde, 15./16.04.2023

Bois-Gentil 1 - Bern 1  2.5-3.5 (Masserey - Gschnitzer 0.5-0.5, Duport - Fejzullahu 0-1, Schmid - Ramseyer, Bagri - Schaffner 1-0, De La Rosa - Gast 0-1, Bieri - N. Pellicoro 0.5-0.5, Baghirov - Marti 0:1, Louis - Musaelyan 0.5-0.5)


 Ein guter Start in die neue Saison!

 

Wie schon in der letzten Saison gelang unserer Mannschaft zum Auftakt ein Sieg gegen Bois-Gentil. Obwohl die Spieler von Bois-Gentil an 5 Brettern zum Teil deutlich höhere ELO-Zahlen als wir auswiesen, fiel unser Sieg sogar noch höher aus als vor einem Jahr.  Grossen Anteil an diesem Sieg hatten die beiden «Ersatzspieler» Arsahvir Musaelyan und Oliver Marti, wobei letztgenannter sein Debut in der Nationalliga B gab. Oli, der am 7. Brett mit den schwarzen Figuren spielte, über­raschte seinen Gegner mit der hohen C-Eröffnung, was diesem gar nicht behagte. Die weissen Figuren waren unkoordiniert und standen abgesehen vom Läufer e3 alle auf der 1. und 2. Reihe. Dagegen konnte Schwarz mit dem Turm auf f8 und dem Springer auf e4 Druck auf f2 ausüben und mit dem Zug e6-e5 auch noch den rückständi­gen Bauern aktivieren. Später gewann Oli wegen einer ungenauen Verteidigung von Weiss die weisse Dame gegen einen Turm und dann auch die Partie. Damit war der Grundstein für unseren Erfolg gelegt.

  Am 4. Brett musste David die einzige Niederlage unseres Teams einstecken. Nach 1. e4 und e5 konnte er zwar seine Hauseröffnung spielen und kam dabei auch in Vorteil. Allerdings fand er dann nicht den richtigen Plan und somit auch nicht die richtigen Züge, sodass der Schwarze nach und nach seine Stellung verstärken konnte. Es lag wohl nicht an den 100 Elo-Punkten, die sein Gegner hatte!                                                                                                                     

  Als Nächstes konnten die Siege von Afrim und Nicola  am 2. und 3. Brett verbucht werden. Sowohl Afrim mit Weiss gegen Spanisch als auch Nicola mit Schwarz gegen das Londoner System gelangen überzeugende Siege. Dabei spielte Nicola mit seinem um 80 Elo-Punkte stärkeren Gegner Katz und Maus. Nachdem neben diversen Bauern nur noch die weisse Dame und Nicolas  schwarze Dame und sein schwarzfeldriger Läufer übrig blieben, räumte Nicola alle weissen Bauern am Damenflügel ab, anstatt in einigen wenigen Zügen matt zu setzen.

  Schlussendlich konnte auch der Schreibende am 5. Brett nach längerer Zeit wieder einmal einen Sieg in der Nationalliga B verbuchen. In einem Nimzoinder entstand eine ausgeglichene Stellung bei der ich als Kompensation für das weisse Läuferpaar eine leicht aktivere Stellung besass. Dann machte ich einen Zug, bei welchem ich eine mögliche weisse Antwort übersah! So kam es zu einer komplizierten Abwicklung, bei der bei richtigem weissen Spiel eine remis-verdächtige Stellung mit kleinem weissen Vorteil entstanden wäre. Mein Gegner fand aber diese richtigen Zügen nicht, sodass ich einen Bauern und damit auch die Partie gewann!

Am 8. Brett erlangte Arshavir grossen Raumvorteil am Damenflügel. Die Stellung blieb aber geschlossen, weil er seinen Bauern bis nach b6 zog, anstatt auf a6 die Bauern zu tauschen. Dadurch schnürte er zwar seinen Gegner noch mehr ein. Weiss kam aber nicht dazu, auf a6 eine Figur zu opfern, um danach mit den Türmen auf der a-Linie einzudringen. Denn Schwarz kam auf der offenen e-Linie zu  Gegenspiel mit den schwarzen Türmen. Deshalb willigte Arsahvir in ein remis ein. Damit war unser Sieg gesichert!                                                                                                                   

Ebenfalls remis endete die Partie am 6. Brett zwischen Nathalie und ihrem rund 170 Elo-Punkten mehr aufweisenden Gegner.  Nathalies Gegner spielte auf 1 e4 Sf6, die Aljechin-Verteidigung. Hier kam es zu einem Endspiel, bei der beiden Parteien die Dame und den schwarzfeldrigen Läufer besassen. Ausserdem hatte Schwarz einen Doppelbauern mehr, den er aber nicht verwerten konnte.

Nach rund 6 Stunden  endete auch die Partie am 1. Brett mit remis. Adrian hatte zwar - mit den schwarzen Steinen spielend - eine Figur mehr als sein Gegner. Dafür hatte der Weisse drei Bauern mehr. Adrians Versuche auf Gewinn zu spielen, waren zweischneidig. Er brachte sich damit selber noch in Verlustgefahr. Zu guter Letzt endete aber auch diese Partie remis. (Joni Gast)                                                                         


Bern 3 - Zollikofen 1 2.5-3.5 (Kanana - Zahner 1-0, Mauerhofer - Chilton 0.5-0.5, Stadler - Fiechter 0.5-0.5, Wüst - Pitter 0-1, Jorns - Walder 0-1,       Koch - Rubin 0.5-0.5)

Wie auch in der letzten Saison war in dieser ersten Runde der Wurm drin. Die Niederlage gegen Zollikofen wäre nicht nötig gewesen. Einzig Ziad konnte nach fast der vollen Spielzeit seinen Mehrbauern zum Sieg führen. Thomas hätte zwar in der Partie den Gewinnzug gesehen, aber nicht die Fortsetzung. Und so blieb es beim Remis. Für die nächsten Runden brauchen wir definitiv mehr Biss. (Thomas Koch)


Bern 4 - Bern 7 1 3.5-2.5 (Wettstein - Braun 0.5 - 0.5 ,  Marbacher - C. Ly  1-0,  J. Mosimann - Ernst 1-0,  Bourcieu - Brügger 0-1, Habegger - T. Schlegel 1-0, A. Nguyen - Grob 0-1)


In der ersten Runde der SMM spielte unser Team gegen die klubinterne Konkurrenz. Das Team 7 des SK Bern wurde auf die neue Saison mit einigen klingenden Namen verstärkt. Einige darunter spielten im Sensationsteam der letztjährigen SGM, in der sie ungeschlagen blieben.  Wir machten uns also auf eine motivierte und schlagkräftige Truppe bereit. Aber auch wir konnten einige starke Transfers verzeichnen und gingen selbstbewusst in das heutige Duell. 

 

An Brett 1 spielte Klaus Wettstein gegen Anton Braun. Klaus’ letzter Ernstkampf liegt beinahe 5 Jahre zurück. Ganz im Stile Ding Lirens platzierte er seine Figur mit Hut wie die Ghurkin auf f4 und machte einen Ausflug in die englische Hauptstadt. Nach gemächlichem Start standen Könige Charles und wannabe König Harry plötzlich auf gegenüberliegenden Kontinenten. Bauern wurden beidseitig losgeschickt, rannten im Zentrum aneinander vorbei und verkeilten sich, auf den halboffenen Linien türmten sich die Türme übereinander und dann war es auch schon vorbei. Man einigte sich auf eine friedliche Lösung und teilte nach 28 Zügen die Punkte.

 

An Brett 6 half Duong-An in unserem Team aus. Er verlor seine Partie gegen Leonard Grob. Vielen Dank für den Einsatz Duong-An!

 

An Brett 2 spielte Luca Marbacher mit den schwarzen Figuren gegen Cong Ly. Gegen Luca bleibt meistens wenig Zeit zum Figuren manövrieren. BOOM Bauernopfer, BOOM Zentrum explodiert, BOOM Lange Rochade. Cong hielt tapfer dagegen und verteidigte sich mit Pferd und Pfarrer. Luca drückte aber weiter auf’s Tempo und öffnete die H-Linie. Seine Türme schauten grimmig die offenen und halboffenen Linien runter. Die gegnerische Königin versuchte alle Tassen im Schrank zu halten. BOOM, Lucas Turm opfert sich und machte aus der halboffenen Linie eine offene. Ein brillanter Zug! Kurz darauf musste Cong seine Dame gegen den zweiten schwarzen Turm tauschen. Schlussendlich war der schutzlose weisse König der schwarzen Königin ausgeliefert und Cong gratulierte Luca zum Sieg.

 

An Brett 4 spielte Antoine Bourcieu mit den schwarzen Figuren gegen Peter Brügger. Während Peter den Läufer auf die Flanke setzte und den König rasch rochierte, schnappte sich Antoine das Zentrum. Er hätte nach d5 und c5 auch e5 spielen können und die Dominanz im Zentrum komplett zu machen, entschied sich aber für e6 und eine solide Stellung. Den Versuch von Antoine auf dem Damenflügel mit b5 Raum zu gewinnen wurde promt gestoppt, nachdem sein Gegener mit einem Bauernzug im Zentrum den Weg seiner Königin zum b5-Bauer öffnete und dieser daraufhin fiel. Antoine versuchte mit f5 nochmals Gegenspiel zu schaffen, schwächte aber dadurch den e6-Bauer und seinen König zu sehr. Spätestens als die weisse Dame auf e6 und ein weisser Turm auf d7 erschien, war die Stellung aussichtslos und Antoine gab auf.

 

An Brett 5 spielte Tobias Habegger mit den weissen Figuren gegen Thomas Schlegel.

Nach der Eröffnung standen die Figuren beider Streitkräften entwickelt auf ihren Feldern und warteten auf weitere Befehle. Eine Zeit lang wurden die Figuren in ihrer Stellung noch etwas optimiert, ohne jedoch entscheidendes bewirken zu können. Ein Stellungskrieg schien sich anzubahnen. Doch dann fasste sich Toby ein Herz: f4…, f5…, g4…, und kurz darauf h4…, g5…, gxh… Die Stellung war durchbrochen, Toby liess h5…, h6…, h7… folgen. Thomas musste Material opfern um den sprintenden Harry aufzuhalten, kurz darauf wäre auch noch die Dame gefallen. Toby gewinnt. Ein wichtiger Sieg für ihn und das Team!

 

Es stand also 2.5 -2.5 und die letzte Partie musste über den Tagessieg entscheiden.

An Brett 3 spielte Jonas Mosimann gegen Raphael Ernst. Erst kürzlich musste Jonas gegen selbigen in der Klubmeisterschaft eine bittere Niederlage hinnehmen.

Die Kenntnis in Raphaels bevorzugter Variante im Sizilianisch endete für Jonas nach Zug vier. Da aber auch sein Gegner nicht vertraut war mit den Spielzügen, entstand bereits früh eine Partie ohne Stockfish. Beide hatten nach der Partie das Gefühl, sie seien besser aus der Eröffnung gekommen. Stockfish lacht und sagt „null“. In einer taktikgeladenen Stellung, die sich gerade so im Gleichgewicht hielt, hielt es Raphael nicht für nötig seinen König in Sicherheit zu bringen. Dann war es zu spät! Der Läufer schnitt den Fluchtweg des Königs ab, das Zentrum konnte geöffnet werden und die Schwerfiguren drangen auf die gegnerische Grundlinie. Die Partie war vorüber. Scheinbar. Jonas suchte das Matt, die Uhr fiel unter zehn Minuten, noch 13 Züge bis zur Zeitkontrolle. Er fand das Matt nicht. Mit Grundlinienproblemen und schwachen Nerven entschied sich Jonas in ein Endspiel mit zwei Mehrbauern und ungleichfarbigen Läufer abzutauschen. Dies bedeutete 30 weitere Züge rumtänzeln auf Eierschalen mit Läufer, Bauern und König. Schliesslich reichte es doch. Raphael musste kapitulieren.

 

Der Grundstein für eine erfolgreiche Saison wurde an diesem Samstag gelegt. Nächste Runde geht es gegen den Gruppenfavoriten aus dem Wallis.

(Jonas Mosimann)

Langenthal - Bern 5 3 - 3 (Kämpfer - Gyger 0.5-0.5, Zeller - N. Ly 0-1, Zeqiraj - Frischknecht 0.5-0.5, Meister - Keta 1-0, Brütsch - Gonzalez Wüst 0.5-0.5, Birrer - Stüdeli 0.5-0.5)

Bern 5 bestehend aus 3 erfahrenen Spielern und 3 SMM-Debütanten traf auswärts auf Langenthal. Julius am 4. Brett legte mit Weiss in einer Wiener Partie los wie die Feuerwehr.  Der Königsflügel  seines Gegners war bald völlig aufgebrochen, so dass der König bald ohne Unterhose da stand. Eigentlich hatten wir da den sicheren Punkt für uns schon verbucht, ehe wir eines Besseren belehrt wurden. Dass der Spruch, wonach "die schwierigsten Partien zum Gewinnen gewonnene Partien sind" keine leere Floskel ist, hat sich da gezeigt. Im Angriffsrausch vernachlässigte Julius seine Abwehr. Mit einer Springergabel konnte sein Gegner Julius' König Schach setzen und den Turm gewinnen. Von da an ist das Momentum gekippt und der Gegner fand zurück ins Spiel. Er konnte nicht nur Julius' Angriff entschärfen, sondern setzte zum Gegenschlag aus. Bald darauf konnte er seinen Materialvorteil zu seinen Gunsten nutzen und den vollen Punkt für die Gastgeber holen. Ernst hatte es am 3. Brett gegen ihren stärksten Spieler zu tun. Im Zug nach Langenthal hat sich Ernst noch auf die Partie vorbereitet. Dies schien sich gelohnt zu haben, denn Ernst schaffte es, seinen 300 Elo höher gewerteten Gegenspieler in Schach zu halten. Mit dem Remis konnte Ernst seine reine Weste im 2023 weiterhin bewahren. Nguyen mit Weiss am 2. Brett hat die Eröffnung total vermasselt: Sein weissfeldriger Läufer stand auf dem Abstellgleis. Sich dessen bewusst, dass der schwache Läufer im Endspiel eine Hypothek werden würde, musste Nguyen die Entscheidung im Mittelspiel suchen. Als der Gegenspieler in einer ausgeglichenen Stellung das Remis durch Zugwiederholung ausschlug,  setzte Nguyen zum Angriff am Königsflügel an. Ein Turmopfer am Königsflügel brachte den Durchbruch. Nach einem verzweifelten Gegenangriff, der sich in Rauch auflöste, musste der Gegenspieler aufgeben. In einer geschlossenen Partie mit taktischen Möglichkeiten auf beiden Seiten mühte sich Oliver in seiner allerersten Ernstpartie über vier Stunden am Brett ab. Die Erleichterung stand ihm im Gesicht geschrieben, als er die Partie schliesslich Remis halten konnte. Ramon hatte es am letzten Brett mit dem gegnerischen Teamleiter zu tun. Obwohl er im Endspiel einen Bauern zurücklag, schaffte er es mit seinen beiden Türmen den Gegner zu bedrängen. Schliesslich einigten sich beide auf ein Remis. Marcel am 1. Brett hatte den längsten Arbeitstag. Im Mittelspiel hatte Marcels Figuren kaum Entfaltungsmöglichkeiten während der Gegner mit seinen vorrückenden Bauern Raum gewinnen konnte. Entgegen seinem Naturell musste sich Marcel aufs Reagieren beschränken. Doch er schaffte es, seine Stellung zu verteidigen, so dass auch die letzte Partie des Tages mit einem Remis endete. Das 3-3 ist eine gerechte Punkteteilung und für uns ein zufriedenstellender Auftakt. (Nguyen Ly)  


Bern 4 - Bern 7 (Klaus - Anton ½:½; Luca M. - Công 1:0; Jonas - Raphael 1:0; Antoine - Peschä 0:1; Toby - Thoemel 1:0; An - Lenny 0:1)


Was hätten wir nur ohne unsere Verstärkung gemacht?! Peschä hilft ausnahmsweise aus, damit wir kein Forfait geben müssen. Und er geniesst seine Partie gegen Antoine in vollen Zügen! Nicht nur das, er trifft schon um viertel nach eins im Lokal ein, hilft beim Aufstellen, bleibt nach seiner Partie bis zum Ende und geht nicht eher, als dass alles abgewaschen ist - wahrhaftig die gute Seele des Klubs! Lenny gibt sein Debut, nachdem ihn Nguyen und Linus überredet haben, jetzt schon eine Lizenz zu lösen. Dabei hält er Ans Angriff am Königsflügel stand, holt sich einen Mehrbauern und verwertet diesen Vorteil souverän - ein grosses Lob für den Neuling! Anton findet, er hätte Chancen auf Sieg gehabt, doch Routinier Klaus Wettstein lässt sich bei seinem Comeback nicht in die Knie zwingen. Wie die andern Partien gelaufen sind, lest ihr besser im Bericht von Bern 4 - es tönt sicher schöner aus der Sicht der Gewinner. Als ehemaliger Teamleiter von Luca, Jonas und Toby freut mich zu sehen, wie die drei ihre Klasse beweisen. (Thomas Schlegel)