Berichte
Hier finden Sie Matchberichte zur laufenden Meisterschaft (SMM oder SGM).
Die SJMM-Berichte sind unter der Rubrik Jugend/SJMM
Berichte zu vergangenen Saisons sind auf Unterseiten zu finden.
Laufende Meisterschaft: SGM 2024/2025
Vierte Runde: 11. November 2025
Bern 4 – ASV Gurten 1 2 : 2
Linus Rösler – Matthias Burhkalter 1:0; Oscar Gil – Fritz Maurer ½-½ ; Anton Braun – Josef Rudisüli ½-½ ; Oliver Stettler – Michael Burkhalter 0:1.
Nach der Weihnachtspause standen wir vor dem wohl wichtigsten Match der Saison: es kam zum Spitzenduell zwischen uns und dem ebenfalls verlustpunktlosen, einen halben Einzelpunkt mehr aufweisenden, und äusserst starken ASV Gurten 1. Es standen uns also gut bekannte Koryphäen der Berner Schachszene gegenüber, doch nicht zuletzt mit der Verstärkung durch Oscar, zurück von seiner Südamerikareise, rechnete ich uns gute Aussenseiterchancen aus.
Die Bedeutung des Matches wurde auch von unseren Gegnern unterstrichen: Gurten 1 wählte eine taktische Aufstellung, um eine allfällige Vorbereitung unsererseits zu umschiffen. So spielte die graue Eminenz, Fritz Maurer, an Brett 2 und somit gegen Oscar. Der Teamleiter und elomässig zweitstärkste Spieler, Michael Burkhalter, stellte sich gar an Brett 4 auf, wo er auf Oli traf.
In dieser Partie geriet Oli schnell in positionelle Bedrängnis: sein Gegner manövrierte sich offenbar mit Leichtigkeit und ohne grossen Zeitaufwand durch Eröffnung und Mittelspiel, und seine Stellung sah wunderbar harmonisch aus. Immer wenn ich einen Blick aufs Brett warf, hatte ich Angst vor diesem oder jenem Bauernbruch, der Olis Stellung überlasten könnte. Oli hielt lange gut mit, doch schliesslich sollte ihn ein unschuldig aussehender Königszug einen Bauern kosten. Schlimmer noch, mit dem Bauernverlust kollabierte gleich seine ganze Stellung. Er kämpfte noch eine Weile um den sofortigen Verlust abzuwenden, doch musste sich schliesslich geschlagen geben. Somit gerieten wir mit 0:1 ins Hintertreffen.
An Brett 3 spielte Anton mit Weiss gegen Josef Rüdisüli. Anton erfreut sich, besonders mit den weissen Steinen, zurzeit einer blendenden Form, schlug er doch zuletzt den äusserst starken Markus Riesen in der Klubmeisterschaft. Nach der Eröffnung kam es zu einem ausgeglichenen, doch zweischneidigen Mittelspiel. Anton hatte zwei Doppelbauern, doch sie waren einigermassen in die Struktur integriert, und Antons Figuren standen aktiv. Schliesslich kam es zu zahlreichen Täuschen im Zentrum, welche in einem ausgeglichenen Turmendspiel resultierten. Wenig später einigten sich beide Seiten auf ein faires Remis.
Mit 0.5:1.5 waren wir also schon etwas in Bedrängnis; wenn wir noch eine Partie verlieren, würde das auch die Matchniederlage bedeuten. Glücklicherweise erwischte ich heuer an Brett 1 einen guten Tag: gegen ASV Urgestein Matthias Burkhalter kam ich durch eine meiner Lieblingseröffnungen in ein taktisches Mittelspiel. Schnell wurde es hoch komplex, und in den taktischen Verstrickungen sah ich eine Variante, in der ich zwei Leichtfiguren und einen Turm für meine Dame erhielt. Da auch der gegnerische König danach noch verwundbar war, entschied ich mich für dieses interessante Materialverhältnis. Meine Figuren harmonierten wunderbar und kontrollierten weite Teile des Bretts. Um sich etwas aus der Umklammerung zu lösen, opferte mein Gegner noch die Qualität, und so kam es zu einem Endspiel mit Turmpaar und Läufer für mich und Dame für meinen Gegner. Ich wurde noch leicht nervös in meinen Bestrebungen, jegliche Infiltrationen durch die gegnerische Dame zu verhindern, doch wenig später konnte ich den schwarzen König in ein Mattnetz verstricken. Somit stellte ich auf 1.5:1.5, und alles hing von der Partie am zweiten Brett ab: Oscar gegen Fritz.
Dies sollte auch gleichzeitig die spannendste und wohl hochstehendste Partie des Matches werden: Oscar hielt mit Schwarz gut mit in der Eröffnung und im Mittelspiel, und fand sich in einem Turmpaar+Läufer gegen Turmpaar+Springer Endspiel mit einem Mehrbauern wieder. Seine Figuren waren jedoch etwas passiv, während die weissen Figuren äusserst harmonisch und aktiv standen. Oscar gab einen Bauern zurück und konnte sich so nach und nach aus der Umklammerung lösen. Schliesslich erzwang er den Tausch seines nun erstarkten Läufers gegen den gegnerischen Springer, da er einen baldigen Bauerngewinn durch seine nun aktiven Türme und seinen König voraussah. So sollte es auch kommen, und Oscar fand sich in einem Turmendspiel mit einem starken Mehrfreibauern wieder. Trotz wenig Zeit spielte er mutig auf Gewinn, und schaffte eine beeindruckende Balance zwischen eigenem Spiel und gegnerischem Gegenspiel. Allerdings war die Stellung trotz sichtlicher Überlegenheit noch sehr komplex, und auch Weiss kam zu einem Freibauern. Schliesslich fand Fritz eine schöne Ressource, indem er mit Schach den Turm opferte, was ihm jedoch eine Damenumwandlung mit Tempo auf den schwarzen Turm ermöglichte. So kam es dank ebenfalls einer Damenumwandlung von Oscar zu einem Damenendspiel, in welchem lediglich Oscar noch den h-Bauern hatte. Er versuchte noch mit aller Kraft, die Stellung und somit das Match für uns zu gewinnen, doch Fritz verteidigte auch nach knapp fünf Stunden Schach noch äusserst souverän und routiniert. Schliesslich musste Oscar das Remis eingestehen, und somit ging auch das Match mit 2:2 Unentschieden aus.
Herzliche Gratulation an alle für diesen Punktgewinn gegen die elomässigen Favoriten! Held des Matches war für mich ganz klar Oscar, der eindrücklich und kein bisschen eingerostet von seiner Reise zurückkam und in beeindruckender Manier den äusserst starken Fritz, und gleichbedeutend das gesamte Gurten 1, an den Rand einer Niederlage brachte. Durch die Punkteteilung kommt es nun wohl zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Gurten um Platz 1 in unserer Gruppe. Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen können! (LInus Rösler)
Bern 7 – Bantiger 2 3,5 : 0,5
Ernst Wüst – Alphonse Hubsch remis; Ernst Frischknecht – Chloé Jeandupeux 1:0; Thomas Koch – Kurt Richard 1:0; Martin Wälchli – Martin Wenger 1:0.
Für Bern 7 begann das Schachjahr fulminant. Bereits nach kurzer Zeit ertönte hinter mir der Ausruf «Matt». Thomas hatte seine Partie im elften Zug beendet! Das Kunststück gelang ihm mit den folgenden Zügen: 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 Sge7 4. Sc3 a6 5. Lc4 d6 6. 0-0 f5 7. d3 f4? 8. Sg5 Sg6??? 9. Lf7+ Ke7 10. Sd5+ Kd7 11. Dg4#.
Beflügelt von diesem Erfolg liessen wir an den anderen Brettern nichts anbrennen. Martin gewann im 53. Zug mit Matt. Bei der Umwandlung eines Bauern zur Dame hatte er die Qualität gewonnen. Am Brett 2 musste ich zunächst das gesamte Glücksguthaben des Jahres 2025 in Anspruch nehmen. Chloé Jeandupeux übersah einen Läufergewinn, spielte aber darauf sehr solid. Ein Isolani auf d4, der im Mittelspiel entstand, erwies sich aber schwach und führte im Endspiel zu einem Springerverlust, der sie zur Aufgabe bewog. Am längsten dauerte die Partie am Brett 1. Nach einer Königsindischen Eröffnung stand die schwarze Dame in der Brettmitte exponiert, worauf Ernst im Mittelspiel eine vielversprechende Fortsetzung verpasste. Die Partie flacht ab. Im Turmendspiel stand Weiss sogar etwas schlechter, und ein Bauer ging verloren. Postwendend stellte aber Schwarz ohne Not auch einen Bauern ein. Das offerierte Remis nahm Ernst gerne an, womit die Ostermundiger doch noch mit einem kleinen Gastgeschenk nach Hause fahren konnten. (Ernst Frischknecht)
Dritte Runde: 7. Dezember 2024
Bern 3 – Köniz Bubenberg 4 4:0
Luca Marbacher - Christopher Amoako-Atta 1-0, Tobias Habegger - Rastislav Magerai 1-0, Jonas Mosimann - Daniel Diener 1-0, Matteo Mosimann - Ket Hong Linh 1-0
Heute schneite Jogi mit Köniz-Bubenberg als Teamcaptain gleich mit zwei Teams im Altenberg vorbei. Wir durften uns gegen Köniz-Bubenberg 4 versuchen.
Mit einem knapp 200 Punkte höheren Elo-Schnitt waren wir an allen Bretter deutlich favorisiert. Entsprechend sahen auch die Partien aus.
Der Läufer von Matteos Gegnerin opferte sich in der Eröffnung übermotiviert auf f7, ohne dabei die nötige Unterstützung der anderen Figuren zu haben. In Zug 14 bedeutete dann ein Doppel-Abzugsschach Matt in 2.
Luca Marbacher erwischte seinen Gegner in dessen Caro Kann. Luca opferte seinen Springer auf f7, hier jedoch mit der Unterstützung seiner anderen Figuren, gewann die Qualität und anschliessend problemlos die Partie.
Auch in meiner Partie merkte ich rasch, dass hier was zu holen ist. Die Figuren meines Gegners fanden nicht die richtigen Felder in der Eröffnung und standen sich in Zug 12 bereits alle gegenseitig im Weg. Mein Läuferopfer auf h6 wurde zwar (zurecht) nicht akzeptiert, die Königsseite war aber ohne h-Bauer noch verwundbarer geworden und ermöglichte mir angriffiges Schach. In einer völlig hoffnungslosen Stellung liess mein Gegner anschliessend die Zeit auf 0 ticken. Kein Grund zur Schande, passiert sogar Weltmeister.
Und auch Toby fand in seinem Spiel sein Leichtfigurenopfer. Im Mittelspiel schnappte er sich den e5 Bauer im Zentrum mit seinem Springer, der vom d-Bauer nicht zurückgeschlagen werden konnte, da dieser gefesselt war, da sonst Tobys Läufer auf b6 den Läufer auf e3 hätte schlagen können, der vom f2 Bauer nicht hätte zurückgeschlagen werden können, da sie Turmbatterie ansonsten auf f1 Matt gesetzt hätte. Alles klar? Auf jeden Fall fand Toby anschliessend alle korrekten Züge und kompletierte das 4-0.
Stockfisch stellt uns auch ein gutes Zeugnis aus. Als Team haben wir in 4 Partien zusammen in 117 Züge, 5 Ungenauigkeiten produziert und 98% Genauigkeit gespielt. (Jonas Mosimann)
Neuchâtel 2– Bern 4 ½ - 3½
Hervé Marchandise - Linus Rösler 0-1, Reshe Ademi - Oliver Stettler ½-½ , Louis Jeanneret - Raphael Ernst 0-1, David Treller - Anton Braun 0-1
Nach dem erfolgreichen Saisonstart erwartete uns in der 3. Runde mit Neuchâtel 2 eine Pflichtaufgabe. Mit einigen ungewerteten Spielern waren sie aber auch schwer einzuschätzen. Im wunderschönen Spiellokal mitten in der Altstadt und mit Seeblick, das leider zu einem scheusslichen Seminarraum verhunzt wurde, begannen wir schon fünf Minuten zu früh mit unseren Partien; es gab nichts mehr sonst zu tun.
An Brett 3 mit Schwarz legte Raphael gegen den ungewerteten Louis Jeanneret los wie die Feuerwehr. Durch das Abschiedsfest seines Chefs am Vorabend war er wohl in einer ganz besonderen Spiellaune. Schnell opferte er einen Bauern und probierte hartnäckig, seinen Gegner in taktische Verstrickungen zu locken. Dieser hielt lange stand, schliesslich brach er jedoch unter dem ständigen Druck ein, und sein Springer auf c3 fiel durch eine Fesselung. Danach verwertete Raphael souverän und stellte auf 1-0.
An Brett 1 mit Schwarz bekam ich es mit dem gegnerischen Mannschaftsleiter Hervé Marchandise zu tun. Ich konnte zum ersten Mal eine Eröffnung aus meiner eigenen Theorieküche spielen, die auch einigermassen erfolgreich verlief. Nach abgeschlossener Entwicklung löste ich die Bauernspannung im Zentrum auf, und dank einem trickreichen Zwischenzug konnte ich meinen Bauern auf f4 halten, während seiner auf f5 viel. Dies paralysierte seine Stellung komplett. Ich versuchte, die Dominanz in einen Königsangriff umzumünzen, statt mit dem Mehrbauer in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel zu landen. Beim Durchrechnen der taktischen Verstrickungen ging mir zwar fast die Zeit aus, doch dank dem vernichtenden Angriff war mein Gegner wenig später zur Aufgabe gezwungen. Somit stand es 2-0 für uns.
Der Sieg war zu diesem Zeitpunkt jedoch keinesfalls im Trockenen: Oli an Brett 2 war mit 4 Bauern gegen eine Leichtfigur in einem unberechenbaren Endspiel, und Anton an Brett 4 schien im Zentrum von einer Bauernlawine überrollt zu werden. Doch eins nach dem anderen.
Anton kam gegen seinen Gegner David Treller solide aus der Eröffnung. Als ich nach Ende meiner Partie jedoch nochmal auf sein Brett blickte, war er plötzlich arg unter Druck: schwache Bauern am Damen- und Königsflügel, gegnerischer Turm auf der 2. Reihe, und verbundene gegnerische Freibauern im Zentrum. Plötzlich gelang es jedoch Anton, mit seiner Dame die gegnerische Stellung zu infiltrieren. Er stellte seinen Gegner vor taktische Probleme, und prompt brach dieser ein: als ich vom WC zurückkam, hatte Anton plötzlich einen Turm und eine Leichtfigur mehr. Er verwertete souverän, und gewann die Partie und somit für uns das Match.
Der Sieg war also gesichert, doch Olis Partie bot in sich schon mehr als genug Dramatik: sein Gegner Rexhë Ademi spielte sehr schnell und unkonventionell, überliess Oli das Zentrum und liess seinen Damenflügel komplett unentwickelt. Oli spielte prinzipiell und hatte schnell eine komfortable Stellung. Er gewann dann mit einer Taktik einen Bauer, übersah jedoch, dass er darob im Gegenzug durch eine Bauerngabel einen Springer verliert. Da sein Gegner jedoch so löchrig und unterentwickelt stand, hatte er trotz forciertem Damentausch genug Kompensation. Dank perfekter Harmonie seiner aktiven Figuren gewann Oli zwei weitere Bauern, sodass er ganze vier Bauern für die Leichtfigur hatte. Jedoch war es auch schwierig einzuschätzen, ob er sie alle halten kann, oder plötzlich ein Bauer nach dem anderen der Mehrfigur zum Opfer fällt. Die Engine offenbarte im Nachhinein, dass das Endspiel nach getauschten Türmen gewonnen war für Oli, für Mensch war das jedoch nicht ganz so einfach zu erkennen. Schliesslich musste Oli ein paar Bauern zurückgeben. Da er jedoch alle gegnerischen Bauern abtauschen konnte, war das Endspiel mit Turm+Springer+Bauer gegen Turm+Springer+Läufer wohl Remis. Dann kam es jedoch zu einem der denkwürdigsten Momente, den ich je am Schachbrett miterlebt habe: Oli gelang es dank einer Fesselung, mit Turm+Springer den gegnerischen Läufer anzugreifen, welcher von Turm+König gedeckt war. Er nahm ihn mit dem Springer, und somit war die Liquidation unvermeidbar: nachdem Turm+Springer gegen Turm+Läufer getauscht werden, ist das Endspiel Bauer gegen Springer Remis. DOCH SEIN GEGNER NAHM DIE LEICHTFIGUR NICHT ZURÜCK, UND MACHTE EINFACH EINEN TURMZUG! Er ging also willentlich in ein Endspiel mit Minusbauer, weil er noch nicht bereit war fürs Remis. Das nenne ich mal Spiellaune! Oli hatte also plötzlich einen Mehrbauer, da dieser sich aber auf der a-Linie befand, war die Stellung wohl trotzdem Remis. Er spielte noch auf Sieg, doch nach einer weiteren halben Stunde teilten sich die beiden mit einem Lächeln die Punkte.
Nach 3 Siegen aus 3 Runden erwartet uns in der nächsten Runde der starke ASV Gurten im Spitzenduell. Doch mit unserem Team in Hochform brauchen wir uns nicht zu verstecken! (Linus Rösler)
Zweite Runde: 2. November 2024
Bern 3 – ASV Gurten 2 4:0
Luca Marbacher - Raphael Samuel 1-0, Nguyen Ly - Josef Rüdisüli1-0, Jonas Mosimann - Ruth Engler 1-0, Matteo Mosimann - Emil Tüscher 1-0
Luca Marbacher - Raphael Samuel 1:0
In der ersten Runde mussten wir uns noch dem erfahrenen Team von SK Bern 7 mit dem ehemaligen Klubpräsidenten Albert Schmid deutlich geschlagen geben. Heute hatten wir den präsidialen Vorteil auf unserer Seite: Nguyen sprang für einen personellen Engpass bei uns ein und half mit den Fehlstart aus Runde 1 zu korrigieren. Für einmal waren wir auf dem Papier leicht zu favorisieren, bekanntlich müssen aber im Schach erst die Könige fallen, bevor die Hände geschüttelt werden.
Auch wenn das Resultat am Ende eine klare Sprache spricht, ist der Weg dazu meist steiniger als es erahnen lässt.
Matteo Mosimann spielte gegen Emil Tüscher eine solide Eröffnung mit Schwarz, dachte bereits er gewinnt den gegnerischen Zentrumsbauer und segelt damit in den Sonnenuntergang. Sein Gegner aber war ihm einen Schritt voraus, gewann im Konter den a-Bauer und stand plötzlich in einer ausgeglichen Stellung etwas aktiver. Beide manövrierten ihre Matrosen präzise auf dem quadratischen Ozean und warfen sie eine nach dem anderen von der flachen Erdscheibe. Mit dem Turmtausch auf a3 verwandelte sich Matteos b-Bauer ironischerweise in einen neuen a-Bauer, der nicht mehr aufzuhalten war. Und sie dreht sich doch!
Ich durfte mich gegen Ruth Engler mit den weissen Steinen versuchen. Nach 16 Zügen hatte Ruth einen klaren Entwicklungsvorsprung. Dies weil ich alle meine Tempi für Springersprünge eingesetzt habe, dabei zumindest das Läuferpaar gewonnen habe und mit einem gegnerischen reaktionären Bauer (backwards pawn) arbeiten konnte. Mein kompletter Damenflügel lag aber noch im Tiefschlaf und der Druck auf meinen e-Bauer erhöhte sich. Meine Gegnerin sah im Anschluss nicht, dass ihr Bauer auf g7 mit der Verteidigung des h6-Bauer und des f6-Springers überladen war, so dass ich den h6 Bauer umsonst kriegte. Die Partie schien vorüber. Dass wir beide im 24. Zug übersahen, dass mein Läufer ebenfalls umsonst zu schlagen gewesen wäre, sei hier nur am Rande erwähnt.
Wer ab und zu die Matchberichte von unserem Team liest, ist mit Luca Marbacher Spielstil vertraut. Beide Könige weit offen, Lucas Springer beide tief in der gegnerischen Bretthälfte, löchrige Bauernstruktur, alles bereit für Luca noch einen Gang hoch zu schalten. In der gezeigten Position spielte er h3, gefolgt von Tg7+ und Le3. Le3 verliert, da sein Gegner die Dame hätte opfern können und selber einen überwältigenden Angriff gegen Lucas König hatte. Aber wer opfert schon gerne Damen und wer nimmt schon nicht gerne hängende Läufer auf e3? Matt in 2 folgte.
Nguyen gewann standesgemäss sein Endspiel mit einem Mehrbauer und buchte ebenfalls den vollen Punkt. Somit rehabilitierten wir uns mit einem 4-0 Sieg für die Startniederlage. (Jonas Mosimann)
Köniz Bubenberg 2 - Bern 4 ½ : 3½
Prajan Ravikumar - Oliver Stettler½-½, Christoph Bigler - Linus Rösler 0-1, 4Nicolas Burri - Dario Hilpertshauser 0-1,
Pijanan Ravikumar - Raphael Ernst 0-1
Nach dem Derby gegen Timos Jungs empfing uns das Team ihres alten Captains Jogi (der leider in der 1. Mannschaft aushalf und somit nicht zugegen war): wir spielten im Pfarreizentrum St. Josef gegen Köniz Bubenberg 2. Dabei verwirklichte ich mir einen Bubentraum, den ich seit meiner Rückkehr in den Schachklub hege: ein Match zusammen mit meinen guten Freunden Raphael, Dario und Oli bestreiten. Und so waren wir alle voller Vorfreude aufs Match! Noch dazu haben wir uns alle gefreut, dass auch Oscar gekommen ist, und während dem ganzen Match mitgefiebert hat!
Am Anfang sah es erstmal vielversprechend aus: Oli behandelte die Eröffnung mit Schwarz am 1. Brett gewohnt souverän und stand komfortabel. Dario opferte einen Bauern, den wohl keine Engine je opfern würde, aber er bewies, dass man als Mensch auch vor solchen Bauernopfern nicht zurückschrecken braucht. Mit Schwarz am 3. Brett hatte er schnell einen Entwicklungsvorteil und diverse Angriffsideen auf den weissen König, bei heterogenen Rochaden. Raphael an Brett 4 mit Weiss kam ebenfalls gut aus der Eröffnung, da sein Gegner mit einem etwas unkonventionellen Zug Kd7 einen Bauern auf e6 verteidigte. Nur ich kam an Brett 2 mit Weiss gar nicht gut aus der Eröffnung: in einer Variante, die mir nicht so liegt, spielte ich viel zu ambitioniert und liess mich (entgegen aller schachlichen Weisheiten) zu einem frühen Damenzug hinreissen. Dies sollte denn auch gnadenlos bestraft werden: mein Gegner gewann etliche Tempi auf meine Dame, und meine Stellung war ausserordentlich unkoordiniert.
Dann sah es zwischenzeitlich etwas kritisch aus: Raphaels Gegner konnte künstlich lang rochieren und seine Stellung konsolidieren. Plötzlich hatte er einen Bauern auf d2, während Raphaels Bauer auf g7 wegen einer Taktik fiel. Ich selbst geriet in einen mächtigen Angriff auf meinen König, und meine Figuren standen sich alle selbst im Weg. Noch dazu ging mir langsam aber sicher die Zeit aus. Olis Stellung war weiterhin gut, es konnte aber noch alles passieren. Dario gewann den Bauern zurück und hatte immer noch grossen Druck auf den gegnerischen König, plötzlich bahnten sich jedoch taktische Verstrickungen an. Ich machte mir Sorgen, dass Dario in der hochkomplexen Stellung ein Fehler unterlaufen könnte.
Wie sich wenig später herausstellen sollte, voll und ganz zu unrecht: Dario liess sich nicht aus der Fassung bringen, und vollendete souverän den Angriff zum Turmgewinn und darauf folgenden Sieg. Die spätere Analyse zeigte denn auch, dass so gut wie alles irgendwie funktioniert hätte, so überlegen war seine Stellung. Auch Raphael entkräftete jegliche meiner Sorgen: Er gewann den Bauern auf d2, stiess furchtlos seine Bauern am Königsflügel und marschierte obendrauf noch seinen König zu den gegnerischen Schwerfiguren. Alles funktionierte aber wie am Schnürchen, und so stellte er bald schon auf 2:0 für uns. Auch Oli münzte seine komfortable Stellung wegen etwas gar passivem Spiel seines Gegners zu einem Bauerngewinn um, und stand im Endspiel mit Läuferpaar gegen Springerpaar wohl auf Gewinn. Er fand jedoch nicht den richtigen Plan, tauschte einen Läufer ab, und wurde plötzlich auf den schwarzen Feldern blockiert. Alles halb so wild, denn auch mit einem Remis gewann er für uns das Match vorzeitig mit 2.5:0.5.
Vom Team her hatte ich also keinen Druck mehr, von der Stellung her aber erstmal heftig: mein Gegner brachte plötzlich auch noch seinen Turm in den Angriff, und ich war gezwungen, mit g3 meine weissen Felder zu schwächen. Dann stellte er seinen Turm ungedeckt auf d4, was mir Ld3xh7+ gefolgt von Dxd4 ermöglichte. Ich war jedoch überzeugt, dass dies ein fieser Köder meines Gegners war, da ich so meinen weissfeldrigen Läufer verlor und somit mein König umso schwächer war, doch ich hatte nichts besseres. Nach der Partie gab er jedoch zu, dass es ein Versehen war ^^ Da ich mich bei schwindender Zeit ernsthaft vor einem Matt auf g2 fürchtete, gab ich die Qualität und den Bauern zurück, um so viele gegnerische Angreifer wie möglich abzutauschen. Als ich mich dann in einem Damenendspiel mit gleich viel Bauern wiederfand, viel mir ein riesiger Stein vom Herzen, und ich war mir sicher, mindestens ein Unentschieden zu halten. Mein Gegner spielte einen Königszug und bot Remis an, doch mit diesem Königszug stellte er sogleich einen Bauern ein. Ich roch Blut, und entschied mich, auf Gewinn zu spielen. Nach den gewohnt unzähligen Schachs in einem Damenendspiel, konnte sich mein König auf a7 hinter zwei Freibauern auf a5&c6 und meiner Dame auf b6 verstecken und so gab mein Gegner schliesslich auf.
Mit 3.5:0.5 kamen wir also zu einem Kantersieg. Es war mir eine riesige Freude, mit meinen guten Freunden ein Match zu bestreiten, und umso mehr freut es mich, dass niemand von uns verlor. Nun verabschiedet sich Oli nach Ostasien, alles Gute! Mit zwei Siegen aus zwei Spielen ist die Saison nun so richtig lanciert, weiter so! (Linus Rösler)
Köniz Bubenberg 4 - Bern 7 0: 4
Simone Rüfli – Herbert Bornand 0:1, Daniel Diener – Ernst Wüst 0:1, Mischa Feller – Ernst Frischknecht 0:1, Ket Hong Linh – Martin Wälchli 0:1
Dass es die Insel Kythira wirklich gibt, weiss ich erst seit dem 2. November. Bisher glaubte ich, sie existiere nur in der griechischen Sagenwelt. Auf dem berühmten Werk des französischen Malers Jean-Antoine Watteau mit dem Titel «Die Einschiffung nach Kythera» ist eine vornehme Gesellschaft junger Leute zu sehen, die an einem Ufer versammelt sind und auf etwas zu warten scheinen. Im Hintergrund ist die Insel Kythera (so heisst sie auf altgriechisch) zu sehen. Dort wurde damals noch nicht wie heute Schach gespielt, aber als sehr bedeutendes Ereignis wird berichtet, dass an ihrem Ufer die Liebesgöttin Aphrodite aus dem Schaum des Meeres an Land gestiegen sei. Mit dem aus Bern nach Kythira ausgewanderten Schachfreund, der wegen verschiedener Vakanzen freundlicherweise bei seinem Aufenthalt in Bern am Brett 1 einsprang, starteten wir zuversichtlich und in arkadisch-gehobener Stimmung in die Partien. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass auch bei einer beträchtlichen ELO-Differenz die Konzentration nie nachlassen darf. Die auf dem Papier unterlegenen zwei Spielerinnen und zwei Spieler von Köniz Bubenberg wehrten sich nach Kräften, begingen dann aber doch kleinere Fehler, die wir ausnützen konnten. Nach drei Stunden stand ein (vor allem am Brett 3) keineswegs problemlos erzieltes 0:4 fest. (Ernst Frischknecht)
Erste Runde: 26. Oktober 2024
Schwarz Weiss – Bern 1 1.5:4.5
Milo Marmy 1821 - Djuro Grbesic 1983 0-1
Nikash Urwyler 2036 - Miralem Novalic 2016 0-1
Manuel Dietiker 1989 - Anton Popko 1710 ½-½
Michail Estermann 1774 - Gabriel Hefti 1825 0-1
Matthias Berger 1929 - Gilles Rossier 1904 1-0
Frank Holzgrewe 1857 - Markus Riesen 1985 0-1
Die Erstrunden Partie der ersten Regionalliga auswärts gegen Schwarz Weiss Bern konnten wir erstaunlicherweise ohne grosse Probleme gewinnen. Schon sehr früh buchte Djuro am ersten Brett den ganzen Punkt. Und als das Match schon lange entschieden war marschierte der Gegner von Miralem zum Abschluss in einer komplett ausgeglichenen Stellung schon fast studienartig in ein Selbstmatt. Es folgen zwei Diagramme. Das Erste zeigt die entscheidende Stellung in meiner Partie. Mein Gegner spielt Lxd4, was verliert. Es hätte bessere Züge gegeben, aber ob sie für Schwarz zum remis reichen? Das Zweite zeigt das Selbstmatt des Mannschaftsleiters des Gegners.(Gabriel Hefti)
Diagramm 1
Diagramm 2
Brig 3.5-1.5 SK Bern 2
Eyer-J.Sutter 1-0; P. Kalbermatter-Schaffner 1/2-1/2; Gross-Stadler 1-0; Gibson-Gade 1-0; Wyss-Tedone 0-1
Ein Espresso ohne zu viel Zucker gegen das lebendige Brig!
Zum ersten Mal an der Spitze der 2. Mannschaft des SKB in der SGM, stieg ich hoch motiviert in den Zug, um diese neue Herausforderung anzunehmen! Vor uns lag die Hürde Brig, eine Mannschaft, die letzte Saison sehr gut abgeschnitten hat! Wir wollten einen guten Start hinlegen und uns den Wallisern aufdrängen, um einen guten Start in die Saison hinzulegen.
In Brig wurden wir in einem Maleratelier empfangen, und inmitten von so viel Kunst versuchten wir auch, etwas auf das Schachbrett zu malen. Niels hatte es mit dem jungen Owen Gibson zu tun, und die Partie entwickelte sich langsam zu einem Remis. Unser Junge war gerade von einem Schachfestival zurückgekommen, bei dem er sehr gut abgeschnitten hatte, und war bereit, das Gleiche gegen Brig zu tun. Leider verursachten ein Moment der Ablenkung und die Müdigkeit der letzten Tage einen Fehler: Niels liess tatsächlich einen Läufer seine beiden Türme bedrohen, und obwohl er sich glänzend verteidigte, musste er kurz darauf aufgeben. Eine solche Niederlage kann passieren, aber sie schmälert nicht den Wert von Niels und seine Fähigkeiten als Spieler. Neben ihm, mit den schwarzen Figuren, hatte ich es mit einem Senior zu tun. Ich wusste, dass es wichtig war, sofort mit einem Sieg zu reagieren, um die Moral der Mannschaft zu stärken, und meine Stellung sah sehr vielversprechend aus. Nach ein paar passiven Zügen meines Gegners stellte ich ihm eine Falle: Ein harmloser Zug meines Königs wurde meinem Gegner zum Verhängnis. Indem ich einem möglichen Schachmatt entging, konnte ich tatsächlich eine Kombination ausführen, die es mir ermöglichte, zumindest die Qualität und einen Bauern zu gewinnen. Mein Gegner fand jedoch nicht die beste Antwort und verlor eine Figur, woraufhin er aufgab. Nachdem die Partie wieder ausgeglichen war, machte ich mich auf den Weg, um mir die anderen Schachbretter anzusehen. Die Partie von David, der freundlicherweise gekommen war, um uns zu helfen, war immer sehr ruhig und ausgeglichen. Keiner der beiden Spieler wollte wirklich etwas Verrücktes riskieren, und nach dem Abtausch mehrerer Figuren endete die Partie erwartungsgemäß mit einem Remis. Rudolf hatte es mit einem aggressiven jungen Mann zu tun, der eine zu exponierte Stellung seines Springers ausnutzte, um im Zentrum Zeit zu gewinnen und seine schwache Bauernstruktur mit Läufern zu bedrohen. An einer Stelle hätte unser Ruedi mit einem Turmopfer für zwei Läufer gekontert, aber der Zug war auf dem Brett nicht so einfach einzuschätzen, und so entschied sich Ruedi für einen konservativeren Zug, der ihn allerdings zum Verlust mehrerer Bauern zwang. Trotz einer guten Partie lagen wir 2,5-1,5 zurück. Es fehlte nur noch Julians Partie am 1. Schachbrett. Die Stellung war für uns beide vielversprechend und es war nicht klar, wer einen wirklichen Vorteil hatte. Doch wie in jedem zweischneidigen Spiel reicht oft ein kleines Versehen, um die Stellung komplett zu zerstören. Ein sehr starker Bauernvorstoß des Gegners zeigte alle Grenzen von Julians Stellung auf, deren Figuren eine Eröffnung im Zentrum nicht zugelassen hätten. Julian verteidigte sich jedoch hervorragend mit Gegenangriffen und Opfern und versuchte auf jede Weise, seinen Gegner in Schwierigkeiten zu bringen. Der Briger Kapitän parierte jedoch alles, und Julian musste Punkt und Partie abgeben. Ein Fehlstart kann passieren und das Ergebnis, obwohl negativ, beunruhigt mich nicht allzu sehr. Die Mannschaft ist sehr talentiert und bereit und wir werden in den kommenden Spielen sicher ein Wörtchen mitreden!
Hut ab vor dem SK Brig für ein gutes Spiel und nun geht es in die nächste Woche, wo wir gegen Thun gefordert sind, uns zu rehabilitieren ;) (Francesco Tedone)
Bern SK 4 (1675) - Bern SK 5 (1678) 2½ : 1½
Oscar Gil (1713) - Timo Braun (1606) 1: 0, Raphael Ernst (1716) - Valerio Ferraro (1659) 1:0, Dario Hilpertshauser (1662) - Joah Portner (1693) 0:1, Anton Braun (1607) - Simon Rufener (1754) ½ : ½
Die Saison startete für uns mit dem Derby gegen Timos Jungs von Bern 5, also mit einer interessanten Mischung aus Freundschaftsspiel und Ernstkampf. Da ich selbst spontan bei Bern 8 eingesprungen bin, konnte ich die Partien leider nicht so genau mitverfolgen. Dennoch ein paar Eindrücke:
Raphael spielte an Brett 2 mit Schwarz gegen Emilio. Letzterer legte wohl los wie die Feuerwehr: was ich mitbekommen hab, sah nach einem Figurenopfer auf f7 aus. Raphael schien jedoch die richtige Verteidigung zu finden und stellte auf 1:0.
An Brett 3 spielte Dario gegen Bern-5-Neuzugang Joah. Er opferte mit Weiss gleich mehrere Bauern in der Eröffnung und spielte mit seinem Läuferpaar gegen Joahs Springerpaar auf Königsangriff. Diese Springer zusammen mit einer Bauernlawine im Zentrum boten Joah jedoch eine starke Verteidigung, und somit konnte er jede der etlichen Angriffsideen von Dario abweheren. Es stand 1:1.
An Brett 4 bekam es Anton mit Simon Rufener zu tun, der bekanntlich in der Klubmeisterschaft für Furore gesorgt hat. Es schien mir, dass Anton die ganze Partie über heftig unter Druck stand. Er fand jedoch stets eine Verteidigung, und schliesslich endete die Partie mit einem Läufer, Bauer und König auf beiden Seiten friedlich.
Mit dem 1.5:1.5 hing also alles vom Spitzenkampf an Brett 1 zwischen dem formstarken Oscar und Captain Timo ab. Die Partie schien mir sehr ausgeglichen, im Mittelspiel hatten beide Seiten die gleichen Figuren und die gleiche Bauernstruktur. Irgendwie gelang es Oscar aber, Timos a- und b-Bauern zu gewinnen. Er entschied somit das Match mit 2.5:1.5 zu unseren Gunsten.
Es war ein umkämpftes Match ohne Bandagen, welches auf beide Seiten hätte kippen können. Gratulation an alle Beteiligten! Schade ist nun Bern 5 mit einer Niederlage gestartet, aber ab jetzt ziehen wir am gleichen Strang! (Linus Rösler)
Bern 7 – Bern 3 3:1
(Oleksandr Pupchenko – Ivan Wissler 1:0, Ernst Wüst – Luca d’Arcangelo 1:0, Ernst Frischknecht – Jonas Mosimann 0:1, Albert Schmid – Tobias Habegger 1:0)
Das Spiel zwischen Bern 7 und Bern 3 hatte den Vorteil, dass die Punkte beim SKB blieben. Für die vier Spieler, die leer ausgingen, ist das allerdings ein schwacher Trost. Der Match war umkämpft und erst nach längeren Auseinandersetzungen entschieden. An den Brettern 1 und 2 setzten sich Oleksandr und Ernst durch.
Am Brett 3 liess sich die weisse Dame im 15. Zug dazu hinreissen, den Bauer auf a7 zu schlagen. Dies bekam ihr nicht gut. Ihr Rückzug scheiterte unerwartet, weil sich ein schwarzer Springer auf c3 stehend auch noch einmischen konnte. Die Dame konnte zwar noch zwei Leichtfiguren mit in den Untergang reissen, die Partie war damit aber weitgehend entschieden. Der Weg zum Erfolg war allerdings beschwerlich. Jonas spielte jedoch fehlerlos, und nach vier Stunden und 65 Zügen gab es gegen den Vormarsch des von seiner Dame beschützten Freibauern keine Verteidigung mehr.
Am 4. Brett trafen mit Tobias Habegger und Albert Schmid zwei alte Bekannte aufeinander. Tobias eröffnete mit 1.e2-e4 und ging nach c7-c6 mit 2. c2-c4 ausgetretenen Pfaden der Caro-Kann-Verteidigung aus dem Weg. Es folgten die üblichen Entwicklungszüge. Vom 13. bis 16. Zug verschwanden die vier Springer und ein Läuferpaar vom Brett. In der Folge erhielt Albert Gegenspiel, konnte mit seinem Turm auf der zweiten Reihe eindringen und den Bauer a2 gewinnen. Tobias versuchte einen Gegenangriff, wobei die beiden weissen Türme die Grundreihe verliessen. Die Dame verblieb allein auf der Grundlinie und deckte den Isolani auf d4. Ein schönes Damenopfer auf d4 entschied die Partie indessen. Weiss durfte nicht zurückschlagen, da auf a1 ein Matt drohte. Trotz je einer Schwerfigur in der c-, d- und e-Linie hätte sich dieses nicht mehr vermeiden lassen. (Ernst Frischknecht)