BVM
Die Berner Vereinsmeisterschaft schaut auf eine lange Tradition zurück. Infos und Resultate finden sich auf der Website der Berner Schachvereinigung.
Berichte zur BVM 2024/2025
https://www.bernerschach.com/bvm/
Stichkampf: Bern 2 – Bubenberg 1
Nach einer erfolgreichen BVM-Saison, die wir mit dem zweiten Platz für Bubenberg 1 abschlossen, traten wir voller Entschlossenheit zum Stichkampf an, um die Sensation zu schaffen.
Uns war bewusst, dass wir als Außenseiter galten und unsere Gegner aufgrund ihrer höheren Elo-Zahl (800 Punkte mehr als unser Team) favorisiert waren. Dennoch waren wir fest entschlossen, ein gutes Match zu spielen und alles zu geben, um zu gewinnen.
Brett 4: Raphael Herrli (Schwarz) gegen Kaspar Amsel
Die Partie begann mit einer geschlossenen Sizilianischen Verteidigung und entwickelte sich zunächst ausgeglichen. Beide Spieler agierten solide. Ein Angriff von Weiß auf dem Königsflügel öffnete das Spiel und führte zu einem Materialabtausch. Im Mittelspiel ergaben sich auf beiden Seiten Chancen, wobei sich Weiß einen leichten Vorteil erspielte und nach einem Damenabtausch mit einem Mehrbauern ins Endspiel ging. Trotz Zeitvorteils und des erwähnten Materialvorteils konnte Weiß die Stellung nicht entscheidend nutzen. Nach einem intensiven Endspiel einigten sich die Spieler auf Remis durch Stellungswiederholung mit Schach.
Brett 3: Yannick Radt (Weiss) gegen Jörg Brauchli
Yannick eröffnete die Partie mit einem Albin-Gegengambit. Nach einer Ungenauigkeit von Jörg im 15. Zug konnte Yannick den vorgeschobenen zentralen Bauern auf d4 erobern. In den folgenden Zügen verbesserte sich Yannicks Position kontinuierlich, die schwarze Dame wurde mehrfach angegriffen und zum Ausweichen gezwungen, sodass ein Materialverlust im 22. Zug unvermeidbar war. Jörg gab auf, und Yannick gewann Damit führten wir 1,5:0,5.
So hing alles ab von Anton und mir. Mittlereweile war sehr viel Zeit verlaufen. Wir brauchten beide ein Remi gegen diesen starken Gegner zu erreichen und hätten wir den Match gewonnen.
Brett 2: Oscar (Schwarz) gegen Mathias Leutwyler
Ich spielte mit Schwarz gegen den Strategen Mathias Leutwyler im Londoner System. Die Stellung war bis zum 25. Zug ausgeglichen, als Leutwyler nach dem Damentausch und mehreren Figurenabtauschen einen Bauern gewann. Als Kompensation hatte ich das Läuferpaar und erhielt Gegenspiel.
Die Zeit wurde knapp (4 Minuten gegenüber 15 Minuten bei meinem Gegner). Weiss erzwang den Tausch meiner Läufer.
Danach hätte ich eine Remisstellung erreichen können, wenn ich den Springer auf g3 getauscht hätte. Leider tat ich dies nicht und spielte weiter. Nach fast 50 Zügen drängten mein König und Turm in die feindliche Stellung.
In der knappen verbleibenden Minute fand ich nicht die Fortsetzung f4, die mindestens ein Remis ermöglicht hätte. Ich machte einen fatalen Fehler und verlor die Partie. Es stand nun 1,5:1,5.
Brett 1: Brett 1: Anton Braun (Weiss) gegen Sandor Kaszar
Anton hatte es mit Weiss gegen den starken Sandor Kaszar zu tun, der die Holländische Verteidigung wählte. Schwarz erzwang den Tausch des schwarzen Läufers und befand sich nach dem Damentausch im 18. Zug mit dem Läuferpaar leicht im Vorteil.
Im 40. Zug befanden sich beide Kontrahenten in einer Stellung mit leichtem Vorteil für Schwarz, mit zwei Türmen und einem ungleichen Läuferpaar. Mit weniger als einer Minute Bedenkzeit für beide Spieler ergab sich folgende Stellung.
In der Zeitnot machte Anton als Erster einen Fehler und geriet unglücklicherweise in ein Mattnetz. Damit stand das Endergebnis fest: Wir verloren 1,5:2,5.
Wir haben mit großem Kampfgeist gespielt, aber die Sensation blieb aus. Allein an den Brettern 1 und 2 hatten unsere Gegner 500 Elo-Punkte mehr. Dennoch war es bis zur letzten Minute der beiden Partien möglich, ein Remis zu halten, was uns den Mannschaftssieg ermöglicht hätte.
An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an das gesamte Team von Bern 2! Jeder hat dazu beigetragen, dass wir so weit gekommen sind, und wir können stolz auf diese Leistung sein!
Nun werden wir in den Runden 6 und 7 um den 5. Platz der Berner Meisterschaft kämpfen. (Oscar Gil)
5. Runde
Bern 2 - Belp 4:0
Linus Rösler - Matthias Sommer 1-0 , Oscar Gil - Kurt Buntschu 1-0, Anton Braun - Roger Wenger 1-0, Patrick Jeanneret - Peter Adam 1-0
Die letzte Runde in der Gruppenphase der BVM mussten wir wegen der HV letzten Mittwoch auf Montag verschieben, und um unseren Gegnern entgegen zu kommen, verzichteten wir aufs Heimrecht und reisten nach Belp (Weiss am 1. Brett behielten wir aber). Die Ausgangslage war klipp und klar: wenn wir nicht gewinnen, landen wir auf Platz 4. Wenn wir gewinnen, aber nicht mit 4-0, landen wir auf Platz 3. Und wenn wir mit 4-0 gewinnen, dann haben wir gleich viele Mannschafts- und Einzelpunkte wie Köniz Bubenberg 1 auf Platz 2. Da der 2. Platz zur Teilnahme an den Finalspielen berechtigt, würde das laut in diesem Fall wohl geltenden SMM-/SGM-Reglement bedeuten, dass es mit Köniz Bubenberg zum Stichkampf kommt. Wir hatten grossen Respekt vor Belp, hatten sie doch ihres Zeichens Köniz Bubenberg geschlagen, doch unser Ziel war klar: 4-0 gewinnen!
An Brett 4 gab Patrick mit Schwarz sein Debut für uns in dieser Saison; er spielte gegen Peter Adam. Nachdem ihm die letzte Saison der BVM nicht so gut gelaufen war, wollte er nun unbedingt Punkten. Er sagte mir nach dem Match, dass er sich vorgenommen hatte, keine langsamen Züge zu spielen. Das zeigte sich auch auf dem Brett: obwohl sein Gegner eine sehr trockene Eröffnung wählte, sorgte Patrick mit heterogener Rochade und Bauernsturm am Königsflügel für Furore. Er opferte einen Bauern, aber hatte dafür grossen Druck auf der g-Linie. Schliesslich kam es nach taktischen Verwicklungen zu einem Dame gegen Doppelturm Endspiel, wobei Patrick die Dame hatte. Da sein Gegner am Anfang noch etwas unkoordiniert stand, war es wohl gewonnen für Patrick, doch Weiss konnte konsolidieren. Dann geschah etwas kurioses: trotz guter Remischancen, gab Patricks Gegner kurzerhand auf; zu unangenehm war ihm das Spiel gegen die schwarze Dame. Patrick und unser Team nahmen das dankend an, wir stellten auf 1-0!
Wenig später beendete ich an Brett 1 meine Partie gegen den gegnerischen Mannschaftsleiter Matthias Sommer. Mit Weiss kam ich in eine meiner Lieblingseröffnungen und mein Gegner tappte auch prompt in eine meiner Fallen und liess sich seinen Läufer einsperren. Er bekam zwei Bauern für die Leichtfigur, und da mein Königsflügel in Scherben lag, hatte er zumindest kurzfristig Kompensation. Er versuchte unablässig, die Stellung am Leben zu halten, doch es gelang mir nach und nach, meine Figuren zu entwickeln. Schliesslich fand ich eine schöne Taktik, dank welcher ich mit einem zwischenzeitlichen Damenopfer in ein Endspiel mit gleich vielen Bauern und Mehrfigur abwickeln konnte. Nachdem ich auch noch die Qualität gewann, gab mein Gegner auf, und es stand 2-0 für uns.
Nun fing ich langsam aber sicher an, an die Sensation zu glauben: Anton hatte schon eine Mehrfigur vorzuweisen, und Oscars Gegner hatte kaum noch Zeit. Können sie das beide in einen Sieg ummünzen? Doch eins nach dem anderen.
Anton spielte mit Weiss an Brett 3 gegen Roger Wenger. Trotz einer kleinen Theorie-Unsicherheit kam Anton gut aus der Eröffnung und seine Stellung sah durchwegs stimmig aus. Für seine Stellung sprachen eine halboffene h-Linie und ein wunderschöner Springer-Vorposten auf e5. Schliesslich konnte Anton eine Leichtfigur gewinnen, indem er mit seinem f-Bauer den schwarzen Springer auf g5 angriff, welcher seinerseits an den ungedeckten Turm auf e7 gefesselt war. Sein Gegner kam noch zu Druck auf der 2. Reihe und drohte mit Turm+Dame Matt auf g2, doch Anton liess nichts anbrennen und verwertete souverän; eine drohende Umwandlung auf f8 zwang seinen Gegner wenig später zur Aufgabe. Somit stand es 3-0 für uns!
Wir witterten alle die Sensation und schauten wie gebannt auf Oscars Brett. Er spielte mit Schwarz an Brett 2 gegen Kurt Buntschu. Oscar manövrierte sich meisterlich durch die Eröffnung, seine Figuren fanden harmonische Felder. Obschon die Stellung recht ausgeglichen wirkte, schien Oscars Gegner überfordert mit den positionellen Nuancen und verwendete viel Zeit. Mit zunehmender Dauer des Mittelspiels und schwindender Zeit Kurts, schaffte es Oscar, den Druck stetig zu erhöhen. Schliesslich brach er am Damenflügel durch, drängte die Weissen Figuren zurück und nahm mit seiner Dame einen ungedeckten Bauern auf c2. Die weisse Stellung kollabierte darauf komplett: Oscar hatte Druck auf f2 und sperrte gleichzeitig den gegnerischen Springer auf seinem Startfeld b2 ein. Schliesslich war die weisse Dame überfordert mit ihren Verteidigungsaufgaben, und Kurt gab auf, als Oscar vor dem Turmgewinn stand.
Und somit: 4-0 für uns!!! Wir konnten es alle kaum glauben und siegestrunken taumelten wir zur S-Bahn. Ich denke, am Ende war es ein starker Wille unsererseits, der uns auf diesen hervorragenden geteilten 2. Platz geführt hatte. Jeder einzelne von uns kam an diesem Abend nach Belp mit der Absicht, kompromisslos auf Sieg zu spielen, und das sollte belohnt werden. Aber dieses blendende Resultat ist nicht erst in der letzten Runde entstanden: herzliche Gratulation an das gesamte Bern 2! Jeder von euch hat zu diesem Erfolg beigetragen, jeder halbe Einzelpunkt war essentiell. Wie ihr euch gegen gestandene Namen im Berner Schach geschlagen habt, war beeindruckend!
Nun wird sich zeigen, wie die BVM-Leitung entscheidet; im Reglement der BVM ist keine Regelung bezüglich Mannschafts- und Einzelpunkt-Gleichstand. Jedoch verweist das BVM-Reglement in solchen Fällen aufs SMM-/SGM-Reglement, wo ein solcher Gleichstand mit einem Stichkampf aufgelöst wird. Somit kriegen wir wahrscheinlich nochmal eine Chance, gegen Köniz Bubenberg 1 um den Einzug ins Halbfinale zu spielen. Sicherlich ein bärenstarker Gegner, doch wer den Bericht der 4. Runde gelesen hat, weiss bestimmt noch, dass wir uns nicht zu verstecken brauchen. Und was es umso spezieller macht: sollten wir die Sensation schaffen und ins Halbfinale einziehen, würde uns dort Bern 1 erwarten!
Ich wünsche euch weiter viel Erfolg! Ab hier übernimmt nun Oscar die Teamleitung, und ich verabschiede mich für zwei Wochen in die Ferien. Machts gut, zeigts ihnen! (Linus Rösler)
3. Runde
Bern 2 - Köniz Bubenberg 1:3
Sándor Kaszás - Yves Gattinoni ½-½, Mathias Leutwyler - Simon Bernhard ½-½, Hans Vermin - David Graber 1-0, Kaspar Amsler - Gion Schäfer 1-0
Nach der Weihnachtspause erwartete uns in der Gruppe B der BVM mit Köniz-Bubenberg 1 ein übermächtiger Gegner, der jedoch diese Saison mit bislang 2MP noch nicht ganz zu überzeugen vermochte. Vielleicht auch deshalb kamen sie sogar noch mit Verstärkung in Form von Mathias Leutwyler, und wiesen dadurch einen Eloschnitt von über 1900 auf. Starker Tobak also!
Den Beginn des Matches kriegte ich leider nicht so mit, da ich bemüht war, dem gegnerischen Mannschaftsleiter, dem so manchem SKBler noch bestens bekannten Jörg 'Jogi' Brauchli, im Blitzen mal wieder so richtig das Fürchten zu lehren. Er hatte durch eine auf Lichess durchzechte Nacht wohl ein leichtes Handicap, doch verbuche ich den 5:1 Sieg in unserem Minimatch mal als moralischen Ersterfolg in dieser schwierigen Begegnung. Doch natürlich liess ich mir im Nachgang noch zeigen, was ich verpasst hatte:
SKB Neuling David duellierte sich an Brett 3 mit Schwarz mit Hans Vermin, seines Zeichens ein 1850er. In der Eröffnung spielte erst gut mit, ehe er sich wohl noch etwas zu früh zu einem abenteuerlichen Springermanvöer hinreissen liess. Den Entwicklungsvorsprung nutzte Hans eiskalt aus und stellte David vor taktische Schwierigkeiten: plötzlich war die schwarze Dame im Zentrum des Bretts in einer Falle gefangen. David gab noch auf und fand einige kreative Ressourcen, um den Verlust der Dame noch herauszuzögern, und er Zwang so seinen Gegner noch zu einigen präzisen Zügen. Diese sollte Hans jedoch Mal um Mal finden, und so konnte David den Verlust seiner Dame, und wenig später der Partie, nicht mehr abwenden. Trotzdem, gut gekämpft!
An Brett 4 spielte Gion mit Weiss gegen Kaspar Amsler. Nach leichten Startschwierigkeiten (Gion hatte Mühe, den Eingang des Maharaja Palace zu finden), legte er los wie die Feuerwehr: noch in der Eröffnungsphase konnte er einen gedeckten Springervorposten auf d6 etablieren und dem gegnerischen König die Rochade vermiesen. Die Freude war aber leider nur kurzer Dauer: Gion übersah, dass sein wichtigster Bauer auf e5 angegriffen war und stellte ihn einzügig ein. Plötzlich löste sich sein Klammergriff in Luft auf, und Schwarz hatte neben dem Mehrbauer plötzlich eine kerngesunde Stellung. Gion versuchte unablässig seinen Gegner noch in taktische Verstrickungen zu verwickeln, doch dieser blieb davon unbeeindruckt. Schliesslich wurde Gion in einem Turmendspiel von einer Bauernlawine überrollt und musste sich geschlagen geben. Ausser dem Bauernverlust hat er sich aber kaum etwas vorzuwerfen in dieser Partie!
Somit stand es 0:2, und ich hatte schon Angst vor einer 0:4 Klatsche. Doch Yves und Simon sollten mich eines besseren belehren!
Nachdem Yves gegen Köniz-Wabern mit Ferdinand Krebs schon gegen einen 1850er remisiert hatte, mass er sich nun an Brett 1 mit dem 2000er Sándor, der ja auch gelegentlich an unser Monats- oder Berner-Blitz kommt. In der Eröffnung konnte Weiss den Anzugsvorteil halten und stand aktiver. Es wurden schon früh viele Figuren getauscht und Yves König stand im Zentrum. Das nutzte Sándor aus, als er in ein Schwerfiguren-Endspiel abwickelte, wo er als erstes mit einem Damenschach einen Bauern gewann. Yves König geriet in die Mange, doch er blieb unbeeindruckt und zwang Sándor kurzer Hand zum Damentausch. Im resultierenden Doppelturm-Endspiel hatte Yves zwar immer noch einen Bauern weniger, doch plötzlich war er es, der aktiver stand. Mit beeindruckender Leichtigkeit erzeugte er Schwächen in der Weissen Stellung und sorgte für eine verzahnte Bauernstruktur. Es gelang ihm dadurch, eine uneinnehmbare Festung zu bauen, sodass auch das spätere Turmendspiel komplett Remis war. Folgerichtig bot ihm Sándor das Remis an, was er dankend annahm. Wirklich beeindruckend, was Yves hier abliefert in der BVM!
Blieb also noch die Partie von Simon B. mit Weiss an Brett 2 gegen den 2050er Mathias Leutwyler. Die beiden lieferten sich eine Theorieschlacht, und in der Analyse nach der Partie sprachen sie noch gefühlt im 20. Zug von Theoriezügen, was wohl in einer einzelnen Partie dem Doppelten meines kumulierten Theoriewissens gleichkommt. Simon konnte das Läuferpaar etablieren und stand aktiv. Wenig später gelang es Mathias, ihm einen der Läufer im Tausch mit einem Springer abzuluchsen, und plötzlich geriet Simons König am Damenflügel durch eine Turm-Dame-Turm-Batterie auf der b-Linie und den bedrohlich schlummernden schwarzen Läufer auf g7 in die Bedrouille. Doch der Anblick täuschte: Simon stellte kaltschnäuzig seine Bauern auf c3 und b3 und der furchteinflössende Angriff von Schwarz löste sich in Luft auf. Simon dominierte darauf die Stellung, und Schwarz hatte Mühe, Züge zu finden. In der Analyse nach der Partie stellte sich heraus, dass Simon an diesem Punkt die eigene Stellung wohl etwas unterschätzt hatte, weswegen er etwas vorschnell seine starken Türme abtauschte und sich in einem komplizierten, aber wohl immer noch vorteilhaften Dame+Läufer Endspiel wiederfand. In der Zeitnotphase behielt Simon trotz erstarkten schwarzen Figuren die Nerven, und schliesslich konnte er trotz gegnerischer Damenumwandlung mit einem Dauerschach das Remis sichern. Nach der Partie war Mathias denn auch voll des Lobes für Simon. Auch von meiner Seite Gratulation für die starke Partie!
Wir verloren also mit 1:3, doch das Resultat täuscht: an einem guten Tag wäre hier gegen einen übermächtigen Gegner mindestens ein 2:2, wenn nicht sogar noch mehr drin gelegen. Auch Jogi war nach dem Match schwer beeindruckt von diesem Team, und die Anerkennung Jogis kommt in der Berner Schachszene bekanntlich einem Ritterschlag gleich. Wir konnten hier unter Beweis stellen, dass der Achtungserfolg gegen Köniz-Wabern in Runde 2 kein Lucky Punch war. Nun gilt es in Runde 5 gegen Belp nochmal alles zu geben. Rang 3 in der Gruppe B ist in Griffweite, und es wäre ein tolles Resultat. Weiter so! (Linus Rösler)
2. Runde
Bern 2 - Bantiger 2 2.5:1.5
Anton Braun - Karlheinz Reisinger 1:0, Matteo Mosimann - Alphonse Hubsch 1:0, Simon Caduff - Cedric Meli 0.5:0.5, Giovanni Calabretto - Peter Nägeli 0-1
In der 3. Runde der BVM hatten wir unser erstes Heimspiel, gegen Bantiger 2. Die Plätze 1 und 2 unserer Gruppe sind wohl für Gurten 1 und Köniz Bubenberg 1 bestimmt, somit war ein Sieg wichtig, um unsere Chancen auf Rang 3 oder 4 intakt zu halten. Dies würde uns in der Platzierungsrunde den Kampf um die Endränge 5-8 ermöglichen. Mit einem wegen Spielerüberfluss komplett ausgewechselten, aber erneut sehr starken Team malte ich uns gute Chancen aus.
Am schnellsten war Matteo fertig, der an Brett 2 mit Schwarz gegen den gegnerischen Mannschaftsleiter Alphonse Hubsch spielte. Er hatte zwar nach der Eröffnung etwas Entwicklungsnachteil, trotzdem sah seine Stellung sehr stimmig aus. Dann bewegte Matteo eine Figur, was zur Folge hatte, dass sich beide Damen gegenseitig angriffen. Dies übersah aber sein Gegner, und da seine Dame obendrauf noch ungedeckt war, verlor er sie im nächsten Zug. Es stand 1-0 für uns!
Dann folgte Giovanni, der sein Debut in der BVM gab! In einer hochtaktischen Partie an Brett 4 mit Schwarz gegen Peter Nägeli war es ein Auf und Ab: mal hatte Giovanni eine Figur weniger, mal eine mehr, mal war er im Angriff, mal in der Verteidigung. Am Ende unterschätzte er die Angriffskraft der gegnerischen Türme, und musste wenig später die Segel streichen. Trotzdem eine gute Partie, weiter so!
An Brett 1 spielte Anton mit Weiss gegen Karlheinz Reisinger. Er kam dynamisch aus der Eröffnung und am Ende derselben stellte sein Gegner einen Bauern ein. Diesen konnte Anton bis ins Springerendspiel halten, wo er dann jedoch wegen der gegnerischen Aktivität kurz davor war, ihn wieder zu verlieren. Anton fand allerdings eine schöne Taktik und konnte den Mehrbauer halten. Da sein Gegner es jedoch schaffte, Antons Bauern ungünstig zu verdoppeln, sah es erst nach Remis aus. Doch plötzlich war es Antons König, der zur aktivsten Figur auf dem Brett wurde, während sein Gegner zu passiv spielte. Dies sollte spielentscheidend sein, und Anton stellte wenig später auf 2-1 zu unseren Gunsten.
Blieb also noch Simon C., der an Brett 3 mit Weiss gegen Cedric Meli spielte. Simons Figuren waren nach der Eröffnung gewohnt aktiv, was sich schliesslich im Gewinn von zwei Leichtfiguren für einen Turm, und später noch einem Qualitätsgewinn auszahlte. Simon ging also mit einer Leichtfigur mehr ins Endspiel, sein Gegner hatte für die Figur jedoch zwei Bauern, die noch dazu verbunden im Zentrum waren. Simon gelang es, Figur um Figur abzutauschen, jedoch gelang es seinem Gegner, auch mehrere Bauern abzutauschen. Schliesslich kam es zu einem Endspiel, in dem Simons Springer an den gegenerischen Bauer auf a2 gebunden war, und da sonst nur noch die h-Bauern beider Seiten auf dem Brett standen, musste sich Simon mit dem Remis begnügen. Was es für Simon noch unnötig stressig gemacht hatte: der gegnerische Mannschaftsleiter hatte ihm aufgrund eines Misverständnisses gesagt, das Bantiger am führen sei, und somit spielte Simon das Endspiel im Glauben, unbedingt gewinnen zu müssen. Als er realisierte, dass sein Remis unseren 2.5-1.5 Sieg besiegelte, vermochte es fast, den Frust über das gewonnengeglaubte Endspiel zu neutralisieren.
Gratulation an alle, gut gespielt! Mit 4MP sind wir im Kampf um Rang 3&4 gut dabei. Bis im neuen Jahr wieder! (Linus Rösler)
1. Runde
Gurten 1 - Bern 2 3:1
Fritz Maurer 1942 - Simon Bernhard 1590 1-0
Michael Burkhalter 1885 - José Rueda 1-0
Pejo Simic 1766 - Linus Rösler 1825 0-1
Matthias Burkhalter 1767 - Raphael Herrli 1404 1-0
In der ersten Runde der BVM bekamen wir mit Gurten 1 schon gleich einen sehr starken Gegner. Raphael an Brett 4 kam mit den weissen Figuren gegen Gurten Urgestein Matthias Burkhalter denn auch schnell in Bredouille: Schwarz konnte schon in der Eröffnung einen gedeckten Freibauern auf d3 zementieren, der Raphaels Stellung komplett paralysierte. Er versuchte sich lange aus dieser Umklammerung zu lösen, wurde dann aber von einer Bauernlawine überrollt. Somit gerieten wir mit 0:1 ins Hintertreffen.
An Brett 1 spielte Simon B. mit Schwarz gegen die graue Eminenz Fritz Maurer. Er hatte nach der Eröffnung wenig Raum, konnte aber lange gut Paroli bieten. Schliesslich gelang Fritz aber ein giftiger Bauernbruch im Zentrum. Simon musste die Qualität geben und hatte fortan einen offenen König. Wenig später musste er sich geschlagen geben und es stand 0:2.
An Brett 2 spielte José mit Weiss gegen das zukünftige Gurten Urgestein Michael Burkhalter. Er stiess nach der Eröffnung sämtliche seiner Bauern am Königsflügel in Richtung schwarzes Könighaus und setzte seinen Gegner mächtig unter Druck. Er bekam einen vorzüglichen Springervorposten auf f6, Schwarz hatte dafür aber einen gedeckten Freibauern auf d3. In dieser zweischneidigen Stellung unterlief José bei schwindender Zeit der entscheidende Fehler, der ihm schliesslich den Turm kosten sollte. Trotzdem, starke Partie! Somit verloren wir das Match vorzeitig mit 0:3.
An Brett 3 spielte ich mit Schwarz gegen Pejo Simic. Die Eröffnung kannte ich gut und spielte schnell. Mein Gegner stiess etwas vorschnell seine Bauern am Damenflügel, sodass ich einen Bauern gewann und zu einer komfortablen Stellung kam. Nach einer kleinen Unaufmerksamkeit liess ich ihn aber leider zurück ins Spiel kommen, und geriet trotz zwei verbundenen Mehr-Freibauern plötzlich ziemlich unter Druck. Um die Gewinnchancen aufrechtzuerhalten, musste ich einen Springer opfern, dafür war wieder ich am Drücker. Ein dreifacher Angriff auf seinen f2-Bauern und mein durchmarschierender C-Bauer zwangen meinen Gegner schliesslich zur Aufgabe. Am Ende resultierte also eine 1:3 Niederlage gegen einen starken Gegner. Trotzdem haben wir unsere Haut teuer verkauft und brauchen uns in den nächsten Runden sicherlich nicht zu verstecken! (Linus Rösler)
SK Bern 2 ist Bernischer Vereinsmeister
In der 6. Runde kam es in der zweitletzten Runde der BVM zum Duell Bern 1 gegen Bern 2, und somit zum Aufeinandertreffen eines zweit- gegen den überlegenen erstplatzierten. Mit einem Punkt aus den letzten zwei Runden wäre Bern 2 sicher Meister, doch wer da an ein abgekartetes Spiel glaubt, hat sich geschnitten: auch Bern 1 malt sich noch Aussenseiterchancen auf den Titel aus!
Am ersten Brett traf Gilles Rossier von Bern 1 auf den Rückkehrer Joel Adler. Hier setzt sich der favorisierte Adler gegen Gilles durch. Am 2. Brett remisierten Miralem und David. Am 3. Brett setzt sich Gabriel gegen Linus durch. Am 4. Brett war Oliver gegen Oscar für den einzigen Sieg von Bern 1 besorgt. Am 5. Brett musste sich Patrick Diego geschlagen geben. Nach zuletzt 3 Titelgewinne in Folge misslingt dem Fanionteam die Titelverteidigung. Tröstlich aber, dass der Titel durch Bern 2's Gewinn im Klub bleibt. Herzliche Gratulation.
Bern I und Bern II: Hinten stehend von links: Linus Rösler, Oliver Stettler, Gilles Rossier. Vorne sitzend von links: Joel Adler, Oliver Marti, Miralem (hinten), David, Gabriel, Simon, Oscar.
6. Runde: SK Bümpliz - Bern
Bümpliz - Bern 1:4 ( Stefan Racine - Nicola Ramseyer 0:1, Moritz Vollenweider - David Schaffner 0:1, Slobodan Bigovic - Volker Radt 0:1, Peter Schmid - Jörg Brauchli 0:1, Firas Elhamdi - Ruedi Stadler 1:0)
Eine Runde vor Schluss macht der SKB unter der Teramleitung von Jörg Brauchli alles klar und holt die Bernische Vereinsmeisterschaft erstmals nach Jahren wieder. Der SKB hat bis dahin die volle Team-Punktzahl und kann eine Runde vor Schluss nicht mehr vom ärgsten Verfolger Köniz-Bubenberg von der Tabellenspitze verdrängt werden. Herzliche Gratulation an Jörg und sein Team!
2. Runde: Bern - SK Zollikofen
Bern - Zollikofen 3:2 ( Volker Radt - Peter Schmid 1:0, Jörg Brauchli - Daniel Pittet 1:0, Ruedi Stadler - Pierre Fiechter 0.5:0.5, Luca Marbacher - Rolf Rubin 0:1, Luca D'Arcangelo - Andreas Zhand0.5:0.5)
SK Bern - Zollikofen 3:2 - ein dramatisches Spiel mit perfektem Ende - wenn mentale Stärke gewinnt.
Als ich mit 4 anderen SKB-Mitgliedern im Tessin war, erhielt ich ein Telefon vom Mannschaftsleiter des Schachklubs Zollikofen. Er bemängelte die Spielanlage im Atlantico - dort in der Kegelbahn. Ich verstand sein Anliegen und schlug sofort vor, dass unsere Heimspiel in Zollikofen ausgetragen werden könnte. Damit war der Präsident des Schachklubs Zollikofen, Albrecht Zürcher, einverstanden, das Thema erledigt und das Spiel entsprechend fixiert.
Am Spieltag erhielt ich knapp 10 Stunden vor Beginn per Mail eine Absage. Absagen kann es immer geben, wenn diese jedoch kurzfristig sind, dann ist es besser, wenn sie per Telefon erfolgen, denn mit einem Mail gibt es keine Garantie, ob der Adressat dies auch noch zu lesen bekommt. 8 Stunden vor dem Match sah ich es und reagierte sofort, indem ich Luca Marbacher anrief und ihn fragte, ob er kurzfristig einspringen könnte. Mich freute es sehr, als er sofort einwilligte und ein Stein fiel mir vom Herzen. Weil es oft sehr schwierig ist, kurzfristig Spieler aufzubieten, Forfait-Bretter sind für mich eh ein Tabu - von Spielen schreib ich schon gar nicht.
Das Team war wieder komplett - mein 7. Sinn versprach Gutes. Dies erst recht als Volker Radt als zweiter SKB Spieler am Spielort eintraf, denn er informierte mich zuvor, dass es für ihn knapp werden würde. Jetzt war er sogar eine Viertelstunde vor Beginn da. Der Spielort im Pfarreizentrum Zollikofen war vorbildlich eingerichtet. Ruedi Stadler kam als dritter. Eine Punktlandung schafften die beiden Luca's. Genau um halb 8 kamen sie zusammen. Ganz zufrieden war ich zwar mit dem nicht, weil ich schätze, wenn Spieler vorher erscheinen. Damit kann man sich nicht nur richtig begrüssen - sondern allenfalls noch einige Inputs anbringen. In Mannschaftssportereignissen und auch sonst bin ich mit dem Alter ein Pünktlichkeit-Bünzli geworden. Grundsätzlich ist es eben auch gut, wenn es eine Akklimatisation gibt. In Mount Everest Expeditionen sind sie lebenswichtig - im Schach förderlich. Es braucht eine Zeit, um anzukommen und auf den Schachmodus zu wechseln. Die ist individuell und trotzdem gibt es sie, wenn gut gespielt werden möchte. Das wollen wir ja. Selbstverständlich sagte ich dies den beiden Jungen nicht vor dem Spiel, denn stets wichtig ist, dass good Vibes da sind. Das ist nach Training, Erfahrung und Vorbereitung das Wichtigste an einem Sportwettkampf. Das sorgt für mentale Stärke und damit gewinnt man.
Die beiden Luca’s zeigten, dass auch ohne grosse Akklimatisation hervorragend eröffnet werden konnte. Sie standen prächtig. Bei Luca Marbacher sah ich sogar eine Position, bei der ich bereits einen Punkt für uns innerlich verbucht habe. Er ging kompromisslos auf die gegnerische Stellung los. Seine Dame war so was von scharf auf den König, dass dies ein klares Zeichen war. Im Leben wäre diese gesuchte Nähe eine unverkennbare, direkte Liebesbekundung.
Ich spielte gegen den klar jüngsten Spieler von Zollikofen. Einen sympathisch, hochmotivierten Spieler, der nachträglich mir anvertraute, einen Trainer zu haben. Ich dachte, dass die Zugfolge 1. e4 e6 2. f4 d5 eine Art Französisch sei. Ruedi Stadler korrigierte mich nach dem Match. Aber wie diese Eröffnung heisst, weiss ich schon nicht mehr. Ich glaubte also in einem Franzosen zu sein - und das war für mich wichtig, denn da fühl ich mich wohl. Sich in einer Stellung wohl fühlen, ist nebst der mentalen Stärke zentral. Damit fördert das Hirn positive Impulse und Gedanken und die hatte ich. Als er mir im 10. Zug ein Tempo gab, brachte er sich ins Ungemach, denn seine Stellung lag damit brach. Zu diesem Zeitpunkt war die Stellung von Ruedi Stadler, der gegen einen ihm sehr bekannten Gegner (Pierre Fiechter) antrat, ausgeglichen. Volker Radt, unser Leader am 1. Brett, spielte mit Weiss gegen den stärksten Zollikofer und befand sich in einer Vorbereitung des Gegners. Die Stellung sah ausgeglichen aus, war aber sehr tückisch.
Bei mir wurden einige Figuren getauscht und zwar so, dass ich dem Gegner einerseits eine schwache Bauernstruktur anbrachte und andererseits immer noch Entwicklungsvorsprung hatte. Bei diesem Zeitpunkt kam die Hiobsbotschaft von Luca Marbacher. Er verlor ziemlich unnötig, weil er die Zeit zu wenig nutzte und in einer Kombination sich verrannte. Den Liebesbemühungen seiner Dame wurde damit ein Riegel geschoben.
Nun wusste ich, dass ich einen Punkt liefern muss, damit das Teamgefüge wieder ok ist. Ich massierte die gegnerische Stellung und insbesondere die schwachen Bauern dermassen, dass ein Bauer gewonnen wurde und meine Figuren optimale Aktivität erhielten. Mein Druck wurde grösser. Dem war mein Gegner nicht gewachsen. Er spielte einen schwachen Zug mit seinem h Bauer, was mir noch mehr Perspektiven verlieh. Meine Figuren drangen in die weisse Stellung und mit dem g Bauer schaffte ich eine Position, die weiteren Materialgewinn versprach. Die gegnerischen Bauernverstösse auf der Damenseite kamen zu spät. Ich gewann einen weiteren Bauern und sogar eine Figur. Im 33. Zug stand der Zollikofer einzügig vor dem Matt. Mit der Hergabe des Turms hätte er es verhindern können. Er gab folgerichtig lieber auf.
Damit war vorderhand der Ausgleich geschafft. Volker war in der Zwischenzeit arg in Zeitnot. Er stand gedrängt, hatte aber einen Mehrbauern. Trotzdem übten die gegnerischen Leichtfiguren massiven Druck aus. Ruedi kam zu mir. Er erhielt ein Remisangebot.
Ich schaute zu Luca D’Arcangelo's Stellung. Sie sah vielversprechend aus. Da war von ihm ein Freibauer unterwegs, der dem Gegner arg zu schaffen machte. Das sah sehr gut für Luca aus. Ich dachte sogar, dass dieser Freibauer die Entscheidung bringen würde und gab Ruedi grünes Licht, um das Remis anzunehmen. Was postwendend erfolgte.
Fast gleichzeitig gab Luca II gar grosszügig einen Bauern her. Mir wurde es ein bisschen unwohl. Zum Glück behielt er die viel aktiveren Türme und brachte beide auf die 7. Reihe, was dem schwarzen König allwä nicht wirklich gefiel. Und jetzt kommt noch der Teil der Regelecke: Remis bietet man an, indem ein Zug ausgeführt und die Zeit gedrückt wird. Erst dann erfolgt das Remisangebot. Das war Luca nicht so geläufig. Denn er war am Zug - und brachte das Remisangebot an. Das sorgte ein bisschen für Verwirrung. Schliesslich einigten sich die beiden auf Remis. Es stand 2:2
Volker hatte noch ca. 2 Min. sein Gegner über eine Viertelstunde. Ich gab ihm zu verstehen, dass es ok ist, wenn er remisiert. Damit versuchte ich ihm Druck zu nehmen. Unser Leader, der Tausendsassa Volker, zeigte mentale Stärke, gab den Bauern zurück, damit er seine Figuren besser positionieren und koordinieren konnte. Bei diesen Zügen war Volker ständig im Blitzmodus. Sein Gegner brauchte viel mehr Zeit und kam selbst in Zeit Schwierigkeiten. Im Raum war es wie auf einem Friedhof - totenstille. Die beiden Spieler angespannt. Wir Zuschauer waren irgendwie auch in einem speziellen Modus. Mir kam es vor, als ob ich vor einer gefährlichen Schlange stehe - ich traute mich kaum zu atmen - geredet wurde eh nichts mehr. Eine Riesenspannung schwebte über dem Brett und im Raum. Volker war in dieser Partie aber schon viel angespannter. Der Blitzkönig war in seinem Element. Dafür erhielt sein Gegner eine gefährliche Hautfärbung - als ob in einem Sonnenstudio gespielt würde. Es kam zu einem Doppelturmendspiel mit je 3 Bauern. Aber Volker hatte den beweglicheren König und seine Türme standen besser und vor allem flexibler. Und das nutzte er gekonnt aus. Auch wenn ständig der Verlust durch Zeit drohte. Diese Stellung mit diesen Bedingungen wäre nichts gewesen für mich. Volker spielte starke Züge und gewann einen wichtigen Bauern, der wiederum dafür sorgte, dass es für Volker einen Freibauern gab - das alles in höchster Zeitnot. Das ist nichts für schwache Nerven - aber für Volker! Diesen Vorteil liess er sich nicht mehr nehmen und er führte seine Züge zum sicheren Sieg. Volker war damit für uns der Held des Abends - seine Partie ein Paradebeispiel für mentale Stärke und Blitzfähigkeiten. Einfach grosses Kino!
In diesem Match war alles drin, was ein Match spannend - ja sogar kultig macht. Das war eine tolle Mannschaftsleistung mit einem Meister, der alles überragte. "Volker the only one"! Ein grosses Dankeschön allen Spielern - so macht Schach Spass! So ist Schach ein veritables Erlebnis, das nicht so schnell vergessen geht! jb
Der SKB qualifizierst sich für die Finalrunde
Der SKB hat sich mit zwei Siegen und zwei Unentschieden für die Finalrunde am 17.2.2020 der Berner Vereinsmeisterschaft qualifiziert. Dort trifft unser Team auf Schwarz – Weiss Bern und Zollikofen. Gegen das ebenfalls qualifizierten ASV Gurten I zählt das Resultat aus der Vorrunde (2,5:2,5).
Schöne Überraschung zum Abschluss der BVM
Die BVM ist mit einer schönen Überraschung zu Ende gegangen. SK Bern platziert sich auf dem hervorragenden 2. Rang hinter Schwarz-Weiss.
Dank dem Sieg gegen den Mitfavoriten Köniz-Bubenberg in der letzten entscheidenden Runde, konnten wir Gurten mit einem hauchdünnen halben Einzelpunkt auf den 3. Platz verweisen. Der sensationelle Sieg von Albert (ELO 1685) gegen Sandor Kaszas (ELO 2108),ein ELO Unterschied von 423, zeigt einmal mehr, dass im Schach alles möglich ist. Herzliche Gratulation.
Rangliste:
1. Schwarz-Weiss 4 Mannschaftspunkte/10 EinzelpunktE
2. Bern 3/6.5
3. Gurten 3/6
4. Köniz-Bubenberg 2/7.5
Zu diesem Erfolg haben beigetragen:
Albert 4 Pkt./ 5 Spiele
Benedikt 2/4
David 5/7
Nguyen 0/1
Oli 1/1
Robin 2/5
Ruedi 3,5/6
Vinzenz 1/2
Volker 1/1
Ich danke allen für das Mitmachen. Der gute Team-Geist hat mich sehr gefreut.
Ruedi Stadler
SKB qualifiziert sich mit vier Siegen und einem Unentschieden für die Finalrunde
In der abgeschlossenen Vorrunde der Bernischen Vereinsmeisterschaft hat unser Schachklub gegen Bantiger II und Köniz-Wabern mit 3:2 und gegen Zollikofen und Köniz-Bubenberg II mit 3 ½ zu 1 ½ gewonnen.
Gegen den ASV Gurten I resultierte ein 2 ½: 2 ½ Unentschieden.
Mit vier Siegen und einem Unentschieden hat sich unser Klub für die Finalrunde qualifiziert. Dabei trifft er auf Schwarz-Weiss Bern und Köniz-Bubenberg I. Das Unentschieden gegen den ASV Gurten I aus der Vorrunde wird für die Finalrunde gewertet, wodurch eine dritte Partie entfällt.
Erfolgreichster Punktelieferant war David Schaffner, der sämtliche fünf Partien der Vorrunde gewann.